NEAR DEATH EXPERIENCE – BRIEF IS THE LIGHT

NEAR DEATH EXPERIENCE

Titel: BRIEF IS THE LIGHT

Label: WORMHOLEDEATH RECORDS

Spieldauer: 47:59 Minuten

VÖ: 30. Mai 2025

Die französische Band NEAR DEATH EXPERIENCE ist ursprünglich während der Pandemie als ein Solo Instrumental Projekt von Drummer Mathieu Bonfardin im Mai 2020 entstanden und im Laufe der folgenden beiden Jahre zur Band gereift.

Nun kommt das bereits vor Jahresfrist in Eigenregie veröffentlichte Debütalbum “Brief Is The Light´ erstmals über ein Label heraus. NEAR DEATH EXPERIENCE bieten Gothic Melancolic Doom Metal mit cleanen, weiblichen Vocals.

Pate standen somit Paradise Lost, Katatonia, My Dying Bride, Moonspell auf der einen (instrumentalen) Seite, The Gathering, Theatre Of Tragedy oder Nightwish auf der anderen, durch den weiblichen Klargesang gekennzeichneten Seite. Die Band erkundet in ihren Songs dem Bandnamen entsprechend das düster-unheimliche, aber dennoch oder gerade deswegen enorm faszinierende Thema Nahtoderfahrungen.

So ist “Brief is the light” ein Konzeptalbum aus zehn Stücken über eine Frau, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden ist und infolgedessen im Koma liegt, während sie ihren Leidensweg reflektiert und sich zurück ins Leben und eine ungewisse Zukunft kämpft. Aber keine Bange, es gibt Licht am Ende des Tunnels und die Chancen stehen nicht schlecht.

Beim eröffnenden Titelsong handelt es sich um ein etwa zweiminütiges Intro mit romantischen Pianoklängen und metallischen Gitarrenriffs, ein Kontrast, der sich durch das gesamte Album zieht. Die Kombination aus der Melancholie des Gothic und der Düsternis des Doom verbunden mit dem weiblichen Gesang geht grundsätzlich erstmal gut ins Ohr, bietet unter dem Strich aber in Albumlänge wenig Überraschendes, wenig Abwechslung und ist zudem weder rasend originell noch besonders innovativ.

Die Musik kann mit dem spannenden Themenansatz leider zu keiner Zeit so wirklich mithalten. Die melodramatischen Elemente und die bedrohliche Atmosphäre fangen mich zu kaum einem Zeitpunkt so richtig ein. Nur beim Ton der Herz-Lungen-Maschine zu Beginn von `The Neverending Journey´ stockt einem mal kurz der Atem. Der doomig angehauchte Gothic Metal mit durchaus harten Gitarren bleibt beim immer gleichen gedrosselten Tempo und abwechslungsarmen Songstrukturen deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Es steht zu hoffen, dass Nahtoderfahrungen, so man sie denn überlebt, in der Realität deutlich vielschichtiger und aufregender ausfallen als dieser Silberling.

Michael Gaspar vergibt 6,5 von 10 Punkten