NAPALM DEATH – RESENTMENT IS ALWAYS SEISMIC – A FINAL THROW OF THRONES

NAPALM DEATH

Titel: RESENTMENT IS ALWAYS SEISMIC – A FINAL THROW OF THRONES

Label: CENTURY MEDIA

Spieldauer: 29:33 Minuten

VÖ: 11. Februar 2022

Acht Songs aus den Aufnahmesessions des letzten, unkonventionellen Albums stecken in “Resentment is Always Seismic – a final throw of Throes”. Dass diese nicht einfach nicht nur übrig gebliebene Reste sind, sondern absichtlich zurückgehalten wurden, erklärt sich von selbst, hört man sich durch die knappe halbe Stunde Spielzeit des Outputs. Natürlich bietet auch das neue Mini-Album wieder Material für die verschiedenen Seiten der Band. So bleibt mir als Rezensent nichts anderes übrig, als die Songs einzeln zu betrachten.

Der Opener ‘Narcissus‘ ist ein NAPALM DEATH typischer brutaler Hardcore Song bevor die experimentelle Schiene des letzten Albums in der crustig, zähen Nummer ’ Resentment Always Simmers’ langsam bedrohliche Gestalt annimmt.

Das teilweise rasende ‘By Proxy’ wiederum ist eine Highspeed „Knüppel aus dem Sack“ Granate zwischen Hardcorepunk und extremem Grind. Ebenso das recht straighte ‘Man Bites Dogged‘, das in die gleiche Kerbe schlägt, aber zumindest gegen Ende mit extrem schrägen Chorartigen Elementen überrascht. Ein Element, das auch bei ‘Slaver Through Repeat Performance‘ wieder auftaucht und in Kombination mit einigen disharmonischen Riffs, einfach nur grob wirkt.

Ernsthaft experimentell wird es beim Slab! Cover ‘People Pie‘.  Eher eine irrwitzige Soundlandschaft als ein Song. In etwa so als ob Faith No More Pate für NAPALM gestanden hätten, während sie sich in Bass und Drums-Minimalismus üben. Das nur einminütige Bad Brains Cover ‘Don’t Need It’  knüppelt dann schon fast erholsam straight durch die Gehörgange und donnert sich einfach in den Banger-Nerv. Punkt.

Beim finalen Titelsong kommt dann noch Shane Emburys Projekt Dark Sky Burial musikalisch aus dem Loch gekrochen, denn der Remix ist alles andere als easy-listening. Ein Industrial Soundtrack für einen bösartig kalte Utopie, die von verzerrten Bass und Loops von Barneys Hintergrund-Shouts getragen wird und ansonsten mit immer gleichem langsamen Schlagzeug und ein paar Keys auskommt.

Das Fazit fällt schwer, denn einerseits strotzt die Scheibe nur so vor Underground Punk Rock Ethos. Andererseits wird dem Hörer einiges an und wirrer post-punkiger Kreativität zugemutet. Dennoch Hut ab vor dem Mut sich nicht ständig zu wiederholen, sondern auch neue Wege zu finden, die unstillbare Aggressivität von NAPALM DEATH zu transportieren.

Sven Bernhardt vergibt 7,5 von 10 Punkten