MYSTFALL
Titel: CELESTIAL VISION
Label: SCARLET RECORDS
Spieldauer: 42:18 Minuten
VÖ: 21. Juli 2023
Bei “Celestial Vision“ handelt es sich um das Debütalbum der griechischen Symphonic Gothic Metaller MYSTFALL, angeführt von der außergewöhnlich talentierten Sopranistin Marialena Trikoglou.
Die Band bezeichnet ihren Stil als „sleek celestial symphonic metal”, doch himmlisch ist das Schaffen des helenischen Sixpacks nicht immer. Die Truppe feuert aus allen symphonischen Rohren, bedauerlicherweise ohne eine allzu hohe Effektivität und Trefferquote zu erreichen.
Üppige Orchestrierungen, opulente Chöre und die allgegenwärtige und manchmal arg im Vordergrund stehende Stimme der Frontfrau verdrängen so ein wenig die metallischen Elemente und führen nicht zu wirklich griffigen, memorablen, musikalischen Momenten.
Atmosphärisch, (melo)dramatisch und mit Pathos und Power musikalisch einwandfrei präsentiert ja, aber eben ohne die nötige Eingängigkeit und sich ergebende Aha-Erlebnisse bleiben die Kompositionen und Refrains blass.
So kommt es, dass man sich durch Wucht und Bombast von Stücken wie `Centuries´ oder dem wahnwitzigen Titelsong und der cinematischen Soundwand eher überrollt und erschlagen, als unterhalten oder begeistert und am Ende der gut vierzig Minuten ein wenig gerädert fühlt.
Bleibt uns also nur, sich mit Stücken wie dem guten `Endless´ oder der Vorabsingle ‘Kings Of Utopia’ (für den nebenbei bemerkt ein gewisser Bob Katsionis den Videoclip entwickelte) zu begnügen, die es etwas langsamer angehen lassen, oder falls das nicht ausreicht, die nur mit Streicher- und Pianoklängen untermalte Ballade `Silence` als willkommene Abwechslung, Alternative und/oder Verschnaufpause herzunehmen.
Fans von Nightwish, Epica, Within Temptation, Xandria und Two Steps From Hell, die der beschriebene symphonische Overkill nicht abschreckt und die nach neuem Futter suchen, dürfen mal Probehören, alle anderen besser Finger weg.
Michael Gaspar vergibt 6 von 10 Punkten