MY DYING BRIDE – A MORTAL BINDING

MY DYING BRIDE

Titel: A MORTAL BINDING

Label: NUCLEAR BLAST RECORDS

Spieldauer: 54:42 Minuten

VÖ: 19. April 2024

Die englischen Meister des Gothic Doom sind zurück und servieren uns ihren vierzehnten Longplayer “A Mortal Binding“, gar bereits den fünfzehnten, wenn man das Remix-Album “Evinta“ (2011) mitzählt.

Die beiden bereits veröffentlichten Vorabauskopplungen sind Paradebeispiele für das vielschichtige, düstere Klanguniversum der Briten und präsentieren die typische düster-melancholische Symbiose unterschiedlichster Elemente, für die wir MY DYING BRIDE lieben.

`The 2nd Of Three Bells´ spiegelt plastisch den morbiden Kampf zwischen der Endgültigkeit des Totengeläuts und der Lust auf die kurzen Freuden des Lebens wider, während `Thornwyck Hymn´ wunderbar die herben, zerklüfteten Küsten von Yorkshire und die keine Ruhe findenden Opfer ihrer Fluten in Noten und Stimmungen gießt.

Dagegen geht der ungewöhnliche Opener `Her Dominion´ im Midtempo und mit einer gehörigen Portion Härte zur Sache. Die Violinenklänge von Shaun Macgowan sind hier eher mächtig und bedrohlich als wie in den meisten Fällen traurig-melancholisch und eindringlich, wie es vor allem das grandiose `Unthroned Creed´ sowie das vielseitige `A Starving Heart´ unter Beweis stellen.

Hier und im Folgenden wummern die Linien der beiden Gitarristen ordentlich und glänzt insbesondere Fronter Aaron Stainthorpe mit seinem facettenreichen Organ, dass von melodisch bis tieftraurig über emotionale Gothic Vocals bis hin zu heftigen Death Metal Growls und intensivem Auskotzen die gesamte gesangliche Klaviatur der Tragödien und Sehnsüchte beherrscht.

Wie es sich gehört, benötigen MY DYING BRIDE nur sieben Tracks für die knapp fünfundfünfzig Minuten Spielzeit, was allerdings auch zur ein oder andere Länge führt und vor allem gegen Ende ist der Gesang manchmal dann doch ein wenig eintönig.

Dennoch ein guter Dreher mit einem unverkennbaren Sound, einigen herausragenden Songs und in Musik gegossener, gebrochener, elendiger Hoffnungslosigkeit.

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten