MSG – IMMORTAL

MSG

Titel: IMMORTAL

Label: NUCLEAR BLAST

Spieldauer: 45:02 Minuten

Ein sattes Namedropping der beteiligten Mitmusiker wird, je nach Bekanntheitsgrad der Genannten, wohl gerne als verkaufsförderndes Element bei der Ankündigung eines neuen Albums eines Solokünstlers gewertet. Mich macht so etwas eher immer stutzig. Was soll damit wohl cachiert werden? Taugen die Songs nichts, kann die Musik nicht für sich alleine überzeugen?

Bei der neuen Scheibe ‚Immortal‘ von Michael Schenkers MSG muss man leider konstatieren, dass dem genauso ist. Trotz gleich sieben Sängern (Ronnie Romero, Ralf Scheepers, Joe Lynn Turner, Michael Voss, Gary Barden, Robin McAuley und Doogie White) und drei durchaus nachgewiesenen Koryphäen am Schlagzeug (Simon Phillips, Brian Tichy, Bodo Schopf) ist das Songwriting durchweg, ja, schlicht und ergreifend langweilig ausgefallen. Bei den Uptemponummern ‚Drilled To Kill‘ oder ‚Knight Of The Dead‘ möchte man dem Trommler ob des durchgehenden ‚uppatackauppatackauppatacka‘-Geklöppels mittels leichter Schläge auf den Hinterkopf den ein oder anderen auflockernden Fill oder Break einklopfen. Die Refrains der Halbballade ‚After The Rain‘, dem stampfenden ‚The Queen Of Thorns And Roses‘ (noch langweiligeres Schlagzeug) oder dem Galopper ‚Sangria Morte‘ nerven unglaublich durch eine schlagereske teutonische Schunkeligkeit, was nicht heißt, daß alle anderen durch außergewöhnliche Melodieführung überzeugen. Die Rhythmusgitarre geht größtenteils im etwas diffusen Mix unter, was aber nicht wirklich stört, sind die meisten Strophenriffs eh nur Singlenote-Geschrubbe, und das wird dann originellerweise unter dem Solo einfach weitergeführt. Die Gitarrensoli sind natürlich über jeden Zweifel erhaben, jedoch ist der mittenlastige Gitarrensound dabei weder druckvoll noch irgendwie ’screaming‘. Auch die Sänger zeigen durch die Bank überzeugende Leistungen. Aber wenn Pavarotti ‚Atemlos‘ singt bleibt der Song trotzdem ein Stinker.

Man muss tatsächlich wieder einmal feststellen, dass Michael Schenker am besten abliefert, wenn er nicht selbst alleine fürs Songwriting zuständig ist, wie bei UFO oder den Scorpions. Höhepunkte auf ‚Immortal‘ sind wirklich ganz alleine die Gitarrensoli, der Unterbau sorgt ausschließlich für Gähnen.

Dirk Eckhard vergibt 3 von 10 Punkten