MOONTOWERS – CRIMSON HARVEST

MOONTOWERS

Titel: CRIMSON HARVEST

Label: EIGENPRODUKTION / SELBSTVERTRIEB

Spieldauer: 52:18 Minuten

Ein echter Kinderschreck war er damals, der Infernal Kuschke, als er in den 80ern mit seiner schwermetallischen Rotte in Kutte und hautengen Jeans durch das verschlafene Mülheim-Kärlich zog. Etliche Jahre und eine Mönchskappe später hat er mit Desaster durchaus Spuren im Heavy Metal-Untergrund hinterlassen und schickt sich nun an, mit MOONTOWERS (unterstützt von ex- Metal Inquisitor Drummer Havoc) sein altersmildes Spätwerk einzuläuten. Jedenfalls ist der hier gebotene Epic Metal mit wahlweise rockiger (das live sicher abräumende „Be Free Forevermore“) oder doomiger Kante („Lake Of The Dead“) zwar Lichtjahre vom gezielt retrogressiven Venom-Gerödel Desasters entfernt, bietet jedoch gleichfalls tief in der Vergangenheit verwurzelten Stoff, auch wenn es hier dann auch mal ein Schuss Primordial sein darf („Never Again“). Der Gesang des Herrn Dommermuth begeistert, sagen wir, eher durch Understatement – in Sachen akkurater Tonalität dürfte er etwas zulegen. Jedoch punktet „Crimson Harvest“ insbesondere mit seiner urwüchsig eingefangenen Spontaneität (toller Gitarrensound), was jedoch nicht heißt, dass die Songs nicht bis zu einem gewissen Punkt durchkomponiert wären. Jedoch muss man konstatieren, dass man bei einer regulären Veröffentlichung in Sachen Benotung doch etwas strenger mit den Moselfranken hätte umspringen müssen (aus dem mit Danzig-Touch vorgetragenen Doomer „Bringer Of Dawn“ könnte man z.B. einiges mehr rausholen). Dafür darf man im superb instrumentierten Longtrack „Moontowers Rise Again“ auch mal viehisch abgehen. Die Lude Lückers und Visigoth-, Gatekeeper- sowie Eternal Champion-Fans dieser Welt zücken ihr Methorn und rocken zum „Annihilator“ ab! Ausnehmend charmant.

Patrick Müller vergibt 7,5 von 10 Punkten