MORTIFERO – THE DEATH BALLADS (EP)

MONTIFERO

Titel: THE DEATH BALLADS (EP)

Label: Ván Records

Spieldauer: 18:25 Minuten

Meine (un)heimliche Vorliebe für Gothic-/Okkult-/Psychedelic Rock und mein großes Herz für Newcomer haben mich zu diesem Debüt des 2020 gegründeten, niederländischen Trios MORTIFERO geführt. Angeführt von der gleichnamigen Sängerin, Texterin und Komponistin (bürgerlich: Michelle Bouma) und mit reduzierter Besetzung mit akustischer Gitarre und Bass präsentiert die Gruppe spirituellen, akustischen „Dark Folk“ und beweist dabei durchaus ein Händchen für Melodien und gute Songs. Die Themen und Inspirationen zu den Lyrics von “The Death Ballads“ stammen aus den Bereichen Tod, Mord, Okkultismus und Hexerei. Im Mittelpunkt der minimalistischen Kompositionen steht dabei immer die warme, beschwörende Stimme von Frontfrau und Mastermind MORTIFERO. So auch im Opener ‘Necromancer‘, wo sie im fesselnden Refrain von der Beschwörung Verstorbener berichtet. ‘Battle Cry‘ verfügt über eine zunächst leise, dann lauter werdende Strophe und einen Chorus, der aus wortlosem, melodischen, indianischen Kampfgeheul besteht. Die folgenden Songs sind dann etwas eingängiger geraten. Insbesondere ‘Grief‘ und ‘The Death Call‘ verfügen trotz der morbiden Thematik über gefällige Refrains und beinahe poppig anmutende Arrangements, die schließlich auch den selbstgewählten, stilistischen Vergleich mit der US-amerikanischen Dark-Pop-Ikone Lana Del Rey ansatzweise rechtfertigen. Das abschließende ‘The Return‘ verfügt dann über einen sehr ausgeprägten, basslastigen Soundteppich, über dem das klare, warme Timbre MORTIFERO´s thront. Leider sind die Songs größtenteils recht kurz ausgefallen und wirken teilweise fast wie unfertige Ausschnitte. Gerne hätte man manchmal den ein oder anderen Refrain nochmal gehört und die romantisch-mysteriöse Atmosphäre weiter ausgekostet. Insgesamt ausgezeichnete Musik für ein nächtliches Lagerfeuer im Wald oder ein gutes Glas Rotwein vor dem Kamin. Etwaige okkulte Erlebnisse oder kalte Schauer sind dabei allerdings nicht ausgeschlossen, eher sogar wahrscheinlich.

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten