MISOTHEIST
Titel: VESSELS BY WHICH THE DEVIL IS MADE FLESH
Label: TERRATUR POSSESSIONS
Spieldauer: 38:21 Minuten
VÖ: 01. März 2024
Trondheim ist die Heimstatt des Nidrosian Black Metals. Viele Künstler verwirklichen in schier unendlich vielen Bandprojekten den Black Metal der Region um die Stadt, die 997 unter dem Namen Nidaros gegründet wurde. MISOTHEIST sind zu einem unbekannten Zeitpunkt entstanden und die vorliegende Scheibe ist der bereits dritte Longplayer nach dem selbstbetitelten Debütalbum von 2018 und dessen Nachfolger For the Glory of your Redeemer aus dem Jahre 2021.
Musikalisch wird hier ganz große schwarze Kunst geboten, ohne Kitsch, Anbiederung oder sonstigen Ausreißern. Nidrosian Black Metal aus dem Bilderbuch, wenngleich es sehr viele Bilder dazu gibt. ‚Stigma‘ fängt verzerrt und besonnen an bevor sich nach anderthalb Minuten der flirrende, abgrundtiefe Black Metal einstellt. Mächtige Gitarrenriffs, kehliger Gesang und eine gut geölte Rhythmusmaschine tragen den Sound von MISOTHEIST noch gemächlich in den 12 Minuten Tracker. Der Song erweist sich als nahezu verspielt und stellenweise vertrackt und dennoch ist er mit hervorragenden Blastbeatpassagen ausstaffiert.
Der darauf folgende Titelsong startet mit einer gesalzenen Hackpassage. Aber egal wie, MISOTHEIST schaffen eine stets unangenehme und dunkle Atmosphäre, ihr kräftiger und hasserfüllter Black Metal bleibt brutal und abwechslungsreich. Dies setzten sie beim fast 20-minütigen ‚Whitewashed tombs‘ auch eindrucksvoll weiter fort.
MISOTHEIST sind ein mächtiger und schwarzer Stern aus der Stadt mit dem Nidaros Dom. Kein Spaß, keine Witze, dafür intensive Black Metal Kunst. Ein wirklich eindrucksvolles Statement von MISOTHEIST. Für Fans von Sinmara, Svartidaudi oder auch Whoredom Rife sicherlich eine absolute Hörempfehlung.
Ingo Holzhäuser vergibt 9 von 10 Punkten