MINDWARS – V

Mindwars - V

MINDWARS

Titel: V

Label: HIGH ROLLER RECORDS

Spieldauer: 47:06 Minuten

VÖ: 7. März 2025

Eine erneute und erhebliche Leistungssteigerung können die kalifornischen Thrasher und inoffiziellen Holy-Terror-Nachfolger MINDWARS um Sänger und (Ex-Holy-Terror-)Gitarrist Mike Alvord mit ihrem originellerweise schlicht „V“ betiteltem fünftem Album verbuchen. Weiterhin frönt die Band  speedigem traditionellem US-Thrash, der stark an die Arizona-Thrasher von Atrophy (nicht nur stilistisch, sondern vor allem aufgrund der Stimme von Alvord, die Atrophy-Sänger Brian Zimmerman sehr nahe kommt), Bay-Area-Bands wie alte Testament, Death Angel und Blind Illusion, aber auch die Briten Onslaught und die Belgier After All erinnert.

Nach dem zackigen, erst Midtempo-lastigen, später dann wunderbar eskalierenden Einstieg ‚Stand Guard At The Gates Of Your Mind‘ treten MINDWARS bei Krachern wie ‚West Of Nowhere‘, ‚Chasing The Wind‘, den kleinen Hits ‚Beneath The Tees‘ und ‚Live To Die‚, ‚Crusaders‘ sowie ‚Source Of Destruction‘ meist kräftig und eingängig, gleichzeitig aber auch angenehm abwechslungsreich und kontrolliert aufs Gas. Gerade hier muss ich einfach das fantastische Riffing von Alvord und das kompakte Songwriting der Band insgesamt loben: Auf „V“ kommen MINDWARS tatsächlich überraschend oft wie eine thrashige Version von Iron Maiden, gespickt mit zahlreichen einfachen, aber effizienten Killerriffs der Marke Death Angel daher, ohne jemals abgeschmackt oder wie eine simple Kopie zu klingen.

Ansonsten haben MINDWARS auf „V“ aber auch noch einige weitere Highlights und Neuigkeiten zu bieten. ‚Into The Unknown‘ mit seinem fast schon Lemmy-mäßig gesungenen Refrain ist fast schon eine kleine Motörhead-Hommage. Mit dem abschließenden Neunminüter ‚Vultures Of The Eighth Wonder‘ liefern MINDWARS ihren bisher epischsten und spannendsten Song ab. Das Instrumental ‚The Road To Madagascar‘ ist für ein solches erfreulich spannend. Über die thrashige Interpretation des Supertramp-Hits ‚The Logical Song‘ kann man sicher streiten – mir persönlich ist sowas aber lieber als ein halbgares 1:1-Cover.

Fazit: Im Vergleich mit den ersten vier Scheiben ist „V“ meiner Meinung nach sowohl produktions- als auch songtechnisch das bisher beste MINDWARS-Album und kann sogar den starken Vorgänger „The Fourth Turning“ noch einmal merklich toppen. Der Sound ist ein gutes Stück voller und tiefenlastiger als auf den bisherigen Scheiben. Und merklich schwächere Songs (wie noch auf den ersten drei Scheiben hin und wieder) gibt es auch keine – dafür aber sicher das ein oder andere zukünftige Live-Highlight (wie die Band z. B. auch schon beim letztjährigen Storm Crusher Festival eindeutig bewiesen hat). Saustark.

Joe Nollek vergibt 9 von 10 Punkten