MILES2FALL – LOWER SKIES

MILES2FALL

Titel: LOWER SKIES

Label: Eigenproduktion

Spieldauer: 44:00 Minuten

VÖ: 15.Dezember 2023

Ach Leute: es gibt so Tage da beisst man sich selbst in den Allerwertesten. Im Dezember war es bei mir soweit. Ich hatte auf einem Festival im Herbst mit jemandem gesprochen, der demnächst eine Platte mit seiner neuen Band auf den Markt werfen wollte. Im Dezember 2023 sollte Release und somit auch das obligatorische Konzert sein. Und ich? War nicht da. Siehe oben. Soviel dazu.

Vorstellen möchte ich Euch also dringend das Debüt von „MILES2FALL“ mit dem schönen Namen „Lower Skies“. Musikalisch groovt es ganz gut ist aber wohl eher der viel zitierte Modern Metal von dem immer mal wieder gesprochen wird. Klargesang wechselt sich ab mit ein paar wirklich netten Growls, das Schlagzeug rummst ganz gut, die Melodien werden nicht nur durch Gitarre und Bass sondern auch schonmal unter Verwendung von dezent eingestreuten Synths entwickelt. In der Kombination der Klangfülle, der Liedstruktur und dem Songwriting tue ich mich tatsächlich eher schwer das ganze als Debüt zu bezeichnen. Und siehe da: Die fünf  Bandmitglieder Christoph Weller (Gesang), Sebastian Heer (Drums), Mario Junker (Bass & Vocals), Sascha Stange (Gitarre), Nils Hermann (Gitarre) starten nicht ganz von vorn und waren bereits vorab in einigen Bands (wie z,B. Mindcrime und FireScent) aktiv, was natürlich für deren Erfahrung spricht und die man auch hören kann.  Zudem hat die 10 Titel starke Produktion von Mastermind Sascha Stange kein geringerer als Dan Swanö gemastert und befindet sich somit in bester Gesellschaft. Kann man mal so machen. Eindeutig.

Auf `Lower Skies` bieten die Jungs also ihr Erstlingswerk mit Hang zum Perfektionismus in gut 44 Minuten feil. Bereits der Opener `Greater Sound` macht Geschmack auf die Bandbreite die „Miles2Fall“ zu bieten haben. Weiter geht es mit dem Ohrwurmtauglichen „My Dominion“ bevor das Herzstück `Lower Skies` mit der vordergründigen Unterstützung besagter Synthesizer und schönen Harmonien zum besten gegeben wird. Auch eine waschechte Ballade ist mit `Distance` vorhanden, für die man sich weibliche Unterstützung von Mona Babberger (NonPlusX) geholt hat. Was danach kommt ist allerdings (neben dem Schlusstrack `Lost`) mein absoluter Überzeuger auf der Platte: Mit `The Space between us` packen die Jungs direkt im Anschluss an die Ballade mal das komplette Angebot auf den Tresen des Hörgenusses und spätestens da wird klar: genau diese Stilmischung aus teils epischem Gesang, dann wieder Growls, dann wieder eine Riffwand, den ein oder anderen Breakdown mit teils verspielten Einzelheiten-also Ruhe ohne Scheuklappen und Power mit Ansage in einem Song vereint, scheint sich als Markenzeichen der Band heraus zu kristallisieren und ist genau das was mir gefällt.  Da hätte ich mir tasächlich noch ein wenig mehr Extreme gewünscht. Doch hier wird auch so nichts langweilig und live pusten sie einem bestimmt die Lauscher weg. Vermute ich. Ich war ja leider nicht da…. Aber das wird definitiv nachgeholt. Hört rein, schaut sie euch an – da machste aber mal so garnichts verkehrt.

Judith Kroll vergibt 8,5 von 10 Punkten