MIKE LEPOND’S SILENT ASSASSINS – WHORE OF BABYLON

MIKE LEPOND'S SILENT ASSASSINS

Titel: WHORE OF BABYLON

Label: SILVER LINING / WARNER

Spieldauer: 53:55 Minuten

Tieftöner Mike Lepond ist ein Hans Dampf in allen Gassen, vor allem aber bekannt durch seine Arbeit für Symphony X. Nachdem er eine schwere Krankheit überstanden hatte, erwachte in ihm ein unbändiger kreativer Funke, der offenbar nicht erlöschen mag. Mit seinem eigenen Baby SILENT ASSASSINS frönt er dabei hemmungslos seinen musikalischen Vorlieben. Natürlich ist wie gehabt speediger US Metal (mit VIELEN basslastigen Parts) die Grundlage des Songwritings, und wenn dazu ein Könner wie Alan Tecchio seine Stimmbänder zum Schwingen bringt, kann schließlich nicht viel schief gehen, oder? Lepond kostet die Extreme jedenfalls ohne Scheuklappen aus, wahlweise scheinen Helstar, Steel Prophet, Hades, Nasty Savage, Helloween, Omen, Dio (Titeltrack), Crescent Shield oder Overkill („Ironborn“, ähem…) durch (Aufgabe: finde den Fehler), während „Power Of Steel“ in australischen Pubs gut ankommen dürfte. Zudem sollte auch das an Mercyful Fate angelehnte theatralische Element (vergleiche Them) Erwähnung finden. Auch auf dem dritten Album geschieht dies jedoch mitunter bis zu einem Punkt, da man die Kohärenz der musikalischen Vision ernsthaft in Frage stellen möchte – etwa im Ayreon schlecht zitierenden „Champion“. Das Folk Metal-Experiment „Night Of The Long Knives“ geht hingegen als durchaus gelungen durch, allerdings kann man sich nach einer guten halben Stunde nicht des Eindrucks erwehren, dass die Einflüsse doch zu sehr auf einzelne Tracks verteilt wurden; von Stückwerk mag ich nicht sprechen, ein gewachsenes Klangbild sieht jedoch anders aus. Eine Band wie Ironflame kriegt dies heutzutage durchaus überzeugend besser hin. Knapp gut, mit der Empfehlung sich in Zukunft etwas mehr zu fokussieren.

Patrick Müller vergibt 7 von 10 Punkten