METAL DE FACTO – LAND OF THE RISING SUN PART 1

METAL DE FACTO

Titel: LAND OF THE RISING SUN PART 1

Label: ROCKSHOTS RECORDS

Spieldauer: 45:48 Minuten

VÖ: 09. Februar 2024

Während das Longplay-Debüt „Imperium Romanum“ der finnischen Power Metaller METAL DE FACTO vom antiken Rom handelte, beschäftigt sich das Zweitwerk “Land Of The Rising Sun Part 1” wie bereits der Titel verrät als erster von zwei Teilen mit der japanischen Kultur.

Die Gruppe besteht aus den beiden Gitarristen Esa Orjatsalo (ex-Dreamtale) und Mikko Salovaara (Kiuas), Basser Sami Hinkka (Ensiferum, ssSHhh), Keyboarder Benji Klint-Connelly (Everfrost) sowie Atte Marttinen (ex-Kivimetsän Druidi) hinterm Drumkit. Im Jahr 2022 wurde außerdem der ehemalige Sänger Mikael Salo (ex-Thy Row, ex-Dyecrest) durch den Spanier Aitor Arrastia ersetzt.

Musikalisch schlägt sich die thematische Nähe und Affinität zu Nippon hier allerdings allenfalls in Nuancen nieder. Geboten wird europäischer (Power) Metal der traditionellen und durchweg mehr als brauchbaren Sorte.

Mit hoher Geschwindigkeit, viel Keyboardpower und eingängigen Refrains, hier und dort heavier und im Midtempo angesiedelt oder auch mal hymnisch-melodisch bis beinahe balldesk zelebriert man Power Metal im Stile der Landsleute von Stratovarius und Sonata Arctica, an die beispielhaft der großartige Chorus von `Heavier Than A Mountain´ erinnert.

Ab und an blitzt sogar ein wenig Manowar Epik auf, Spoken-Words Parts, hörspielartige Einleitungen, Chöre, das ein oder andere ungewöhnliche Arrangement oder besondere Songstrukturen sorgen für Abwechslung. Manchmal sind vor allem die Vocals ein wenig übertrieben und versprühen eine Überdosis Pathos, was sich aufgrund der Güte der Songs aber problemlos verschmerzen lässt und sicher auch ein wenig in der Samurai/Helden Ästhetik begründet ist.

Gehen wir nur auf zwei Kompositionen genauer ein, die es verdient haben. Zum einen startet das grandiose `Slave To The Power´ mit einem überraschenden, dominanten Basslauf und einer Beatles-artigen Strophe, um dann in einen hochklassigen Power Metal Ohrwurmrefrain aufzugehen.

Weiterhin bildet der über zwölfminütige Schluss- und Longtrack `47 Ronins´ den meisterhaften, facettenreichen und mit zahlreichen Wendungen und Tempowechseln garnierten, episch-bombastisch-treibenden Abschluss einer gelungenen, abwechslungsreichen und vielschichtigen Scheibe ohne Ausfälle.

Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten