MENTALIST – A JOURNEY INTO THE UNKNOWN

MENTALIST

Titel: A JOURNEY INTO THE UNKNOWN

Label: PRIDE & JOY MUSIC

Spieldauer: 60:10 Minuten

Peter Moog (Gitarre), Drummer Thomen Stauch (Ex-Blind Guardian), Gitarrist Kai Stringer (Ex-Starchild) und Sänger Rob Lundgren (Reveal) bilden die ursprünglich aus Saarbrücken stammende Melodic Metal-Band MENTALIST. Das 2018 gegründete Quartett begrüßt auf ihrem zweiten Silberling “A Journey Into The Unknown“ außerdem die folgenden Gäste: Keyboarder Oliver Palotai (Kamelot) und Bassist Mike LePond (Symphony X) sowie Sänger Henning Basse (Metalium, Firewind), der Backing Vocals beisteuert und an einem Duett beteiligt ist.

Den im Waschzettel angekündigten, schnellen, melodischen Power Metal für Fans von Helloween, Blind Guardian und Kamelot bietet zum Einstieg der Titelsong mit hohem Tempo, tollem Refrain und schicken Chören. Das folgende, atmosphärische ‚Modern Philosophy‘ beginnt zunächst verhalten, steigert sich dann und schlägt mit seinem fantastischen Chorus erfolgreich in die gleiche Kerbe.

Dann allerdings verflacht die Sache leider erstmal, die Tracks sind nicht mehr so packend, brauchen zu lange, um auf Touren zu kommen und die Refrains wollen nicht mehr so recht zünden. Erst der brillante Chorus vom ultra-eingängigen ‚Dentalist‘, das übrigens die Horrorgeschichte eines zahnziehenden Monsters erzählt, vermag mich meiner leichten Lethargie wieder zu entreißen.

Und es wird noch besser, denn die folgende Halb-Ballade ‚Soldier Without A War‘ überzeugt sowohl musikalisch als auch mit ihrem eindringlichen Thema und Text auf ganzer Linie. Der Chorus von ‚Torture King‘ ist erneut nicht von dieser Welt und das lange Solo und die kraftvollen Chöre erinnern an Hammerfall, aber das Intro ist erneut irgendwie belanglos und viel zu lang. ‚Battle Dressed‘ beginnt langsam und akustisch, steigert dann Volumen und Geschwindigkeit und glänzt vor allem durch den mehrstimmigen Gesang.

Die epische Hymne ‚Live Forever‘ ist dann das bereits in Aussicht gestellte Duett von Lundgren und Basse, die sich perfekt ergänzen und für Gänsehaut sorgen. Den Abschluss bildet der überraschende Bonus-Track ‚Manchild‘, ein Cover des Neneh Cherry-Songs von 1989, der als beinahe poppiger Hard Rock inklusive Rap-Teil (!) dann nochmal eine ganz andere, reizvolle Seite der Band offenbart.

Guter Zweitling, der modernen, eingängigen, melodischen Power Metal aus deutschen Landen bietet, dessen abwechslungsreichere, zweite Hälfte mir nach zunächst starkem Beginn aufgrund des folgenden kleinen Durchhängers und ein paar Längen deutlich besser gefällt.

 

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten