MELANGIA – RÈQUIEM

MELANGIA

Titel: REQUIEM

Label: NEGRE PLANY

Spieldauer: 27:20 Minuten

Edge of Sanity, Sleep, Insomnium, Moonsorrow, Green Carnation… Sie alle haben sich (u.a.) an einem CD füllenden Monumentaltracks versucht. Ähnlich wie bei Meshuggahs „I“ handelt es sich hier um einen EP-Song von ehemaligen ex-Mortal Mutilation Musikern. Das als Tribut an den urwüchsigen Doom Death der frühen 90er und über mehrere Jahre konzipierte Stück wuchert stilecht mit elegischen Gitarrenharmonien und etwas schepprigen Drums sowie gutturalen Vocals direkt aus dem Höllenschlund. Auch amorphissche Pianoauflockerungen und Akustikparts sind zu vernehmen; demnach eignet sich diese Totenmesse perfekt als Zeitmaschine in eine Zeit, da Alben wie „Dance Of December Souls“, „Gothic“, „Turn Loose The Swans“ oder „Tales From A Thousand Lakes“ Maßstäbe setzten. Die Frage ist nur, was MELANGIA dabei zu sagen hätten, was man nicht schon vielfach besser gehört hat. Sicher ist das Konzept interessant, die Umsetzung in Sachen Dynamik und Arrangement auch durchaus gelungen, allerdings fehlt hier der Pfiff, der dem Hörer einleuchtend machen würde, warum man „Rèquiem“ zumindest sporadisch den Klassikern vorziehen sollte. Vielmehr flackern allenthalben Versatzstücke auf, die man wie vergessen geglaubte flüchtige Bekanntschaften zur Kenntnis nimmt. Damit wir uns nicht missverstehen: einen solchen Song zu komponieren, ist durchaus eine Leistung. Jedoch fehlt es schlicht an Eigenständigkeit und mutigen neuen Ideen.

Patrick Müller vergibt 6 von 10 Punkten