MAYHEM – ATAVISTIC BLACK DISORDER / KOMMANDO

MAYHEM

Titel: ATAVISTIC BLACK DISORDER / KOMMANDO

Label: CENTURY MEDIA

Spieldauer: 23:36 Minuten

Im Herbst 2019 veröffentlichten MAYHEM ihren letzten Longplayer „Deamon“. Mit der EP „Atavistic Black Disorder“ geben sie nunmehr seit fast zwei Jahren wieder ein Lebenszeichen von sich. Und zwar ein starkes. ‚Voces ab Alta‘ startet den schwarzen Reigen. Ein bislang unveröffentlichtes Stück MAYHEM‘scher schwarzer Tonkunst aus den „Deamon“-Sessions. Vertrackt, In-your-Face, düster und perfekt eingespielt.

Die beiden Folgetracks ‚Black Glass Dominion‘ und ‚Everlasting Dying Flame‘ nageln in die selbe Kerbe, wurden jedoch schon als Bonustracks im Rahmen der „Deamon“-Veröffentlichung verwendet. Ganz stark ist das verwobene Gitarrenspiel und der abwechslungsreiche „Gesang“ von Attila, der sich immer zwischen schwarzer Galle kotzend und theatralischem Operngesang bewegt. Die Rhythmusfraktion ist eh über jeden Zweifel erhaben.

Die folgenden gecoverten Songs sind eine Hommage an den Hardcore und Punk, der die Entwicklung extremen Metals nachhaltig befördert und beeinflusst hat. Hier wählen die Osloer Songs von den D-Beat Erfindern Discharge (‚In Defense of our Future‘), von der kalifornischen HC/Punk Legende Dead Kennedys mit ‚Hellnation‘, von den Engländer-Crusties Rudimentary Peni (‚Only Death‘) und von den New Yorker Altmeistern Ramones mit ‚Commando‘. Ehrwürdig den Originalen huldigend und dennoch mit eigener schwarzer Note prügeln Mayhem die Knattertracks runter. Gerade ‚Commando‘ von den Ramones erinnert mich an die 1992er Coverfassung der brasilianischen Hardcore-Recken Ratos de Porao.

Eine kurzweilige Angelegenheit, die zumindest den Zeitraum zur nächstjährigen Tour ein wenig verkürzt. Und die Bekenntnis der Legende zu den Wurzeln der Band aufzeigt. Auch – oder besser – durch das Mitwirken der ehemaligen Sänger „Manheim“ und „Maniac“ bei den Covertracks.

Ingo Holzhäuser vergibt 8 von 10 Punkten