MASTER DY – FRUCTUS: THE MASTER´S ZODIAC

MASTER DY

Titel: FRUCTUS: THE MASTER´S ZODIAC

Label: DMG Group

Spieldauer: 42:52 Minuten

VÖ: 20. Dezember 2024

Momentan scheint der Autor dieser Zeilen ein Abo auf dritte Alben zu haben, denn auch die portugiesischen Metaller MASTER DY haben in diesen Tagen ihren dritten Longplay-Streich “Fructus: A Master´s Zodiac“ veröffentlicht.

Die Band destilliert ihre ganz eigene metallische Legierung aus Death, Black, Power, Symphonic und Gothic Metal sowie Pop und modernen Elementen. An vorderster Front steht dabei Sängerin und Komponistin Dy Moob (Madre Goth) mit ihren vielseitigen, kraftstrotzenden Songs und Vocals, an ihrer Seite Co-Autor, Sänger und Leadgitarrist Mr. Draco.

Die abzüglich des kurzen, schnellen Intros `Master´s Zodiac´zwölf Tracks stellen thematisch eine düstere Neuinterpretation des Tierkreises und seiner Sternbilder und -zeichen dar.

Wie gesagt: das Quintett kreiert seinen ganz eigenen, abwechslungsreichen Sound und verschiebt bzw. ignoniert dabei jegliche stilistischen Grenzen oder Einschränkungen: MASTER DY 2.0 sozusagen. Dabei liegt der Fokus auf einem hohen Energielevel und dynamischen, intensiven Tracks.

Während die ersten Stücke zu gefallen wissen, aber noch so ein wenig am Hörer vorbeiplätschern horche ich beim melodisch-hymnischen `Ephermeral Void´ mit seinen herausragend dominanten Drums, viel Elektronik und kurzem Gitarrensolo erstmals so richtig auf.

Auch `Solitary Ember´ präsentiert sich als moderne Industrial Pop Nummer mit Rapteilen und viel Synthiepower. Es passiert unglaublich viel und eine einprägsame Melodie, männliche Screams und mehrstimmiger Gesang sowie ein kurzes Solo runden den Song ab.

`Sepulchral Equinox´ beginnt mit Chorgesang und breitet sich erst zäh und doomig, elektronisch wabernd, dann mit harten modernen Riffs, erneut gutem Chorus und vielseitigen Vocals aus, bevor `October´s Haunting´ sich als schnelles, hartes Duett mit Growls und Screams der beiden Vokalisten präsentiert.

Mit dem großartigen `Nocturnal Veil´ nimmt das Ganze dann eine weitere spannende und unerwartete Wendung, denn der dunkle, schnelle, elektronische Song erinnert an Pain und Gothminister und hier übernimmt Mr. Draco ganz alleine die Leadvocals, bevor das leicht orchestrale, weniger spektakuläre `Frostbound Sonata´ die Scheibe beschließt.

MASTER DY laden den Hörer auf eine einzigartige Expedition in weitgehend unerforschtes, musikalisch Terrain ein und verschieben mit ihrem kreativen, innovativen und unterhaltsamen Sound Genregrenzen. Wer sich darauf einlässt, das Chaos zu umarmen und das Unbekannte zu entdecken, wird mit einem überraschenden Stilmix und einem Haufen starker Songs belohnt.

Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten