MASSGRAV
Titel: SLOWLY WE ROCK
Label: LIXIVIAT RECORDS / SELFMADEGOD RECORDS
Spieldauer: 23:04 Minuten
VÖ: 02. September 2022
Die schwedische Fastcore/Hardcore Legende MASSGRAV spielen auch auf ihrem neuesten Output den vermutlich lieblichsten und schnellsten Rock‘n‘Roll des gesamten Erdballs. Insofern kann der Titel der Scheibe den Unbedarften verwirren, den Fan jedoch weithin begeistern. Wobei eines auffällt: die neue Scheibe der Truppe übersteigt in Laufzeitminuten die Anzahl der Songs. Kommt jetzt der Sellout auch bei den Schweden/Punks auf uns zu? Der erste Höreindruck sagt: Nein! Und Runde Zwei bis Acht bestätigen dies. Glück gehabt!!
‚Bränn Östermalm‘ legt erstmal den Stadtteil, der wohlhabenden und schicken Bevölkerungsschicht der schwedischen Hauptstadt in Grund und Asche. Wobei ich ja nach Napalm över Stureplan gar nicht nicht mehr erwartet hatte, dass noch was in Stockholm überlebt hat…
Angepisst und kurzweilig, ultraschnelles Gehacke und immer auf den Punkt: Parameter, die kaum eine andere Band so dezidiert und punktgenau hinbekommt. Aber wir reden hier weniger von Chaos als denn von absolutem Können griffige Rocker im kernigen Fastcore Mantel zu präsentieren. Und das alles in schwedischer Sprache.
Ein bellender Bass und hypergeile Blastbeats ergänzen das punkige Highspeed Riffing und den heiseren wie auch räudigen Wechselgesang.
23 Minuten bei 21 Songs: bei „Slowly we rock“ könnte man schon fast von einem epischem Konzeptalbum reden. Aber trotz aller Kommerzanbiederung ist es doch ganz verträglich geworden. Und besser als der vermeintliche Namensgeber von den Trucker Deathern von Obituary.
MASSGRAV Fans können hier blind zugreifen und sich eine der Top 5 Scheiben des Jahres – zumindest aus meiner Sicht – in den Schrank stellen. Schlussendlich bleibt dann die Erkenntnis dass sich schwedische oder auch norwegische Texte bzw. Vocals für diese Musik perfekt eignen. Erscheint bei Lixiviat Records als Vinyl und bei Selfmadegod Records als CD-Silberling
Ingo Holzhäuser vergibt 9 von 10 Punkten