MASSACRE – RESURGENCE

MASSACRE

Titel: RESURGENCE

Label: NUCLEAR BLAST

Spieldauer: ca. 40:00 Minuten

Die Mitte der 80er gegründeten Death Metal Urväter MASSACRE veröffentlichen dieser Tage den, nach eigenen Worten, einzigen legitimen Nachfolger des (erst) 1991 erschienenen Kultalbums “From Beyond“, das für viele Old School Death Metalfans  bis heute eine der absolut prägendsten und unerreichten Scheiben des Genres darstellt. Was macht man also wenn man mit derartig hohen Erwartungen an Kam Lee, Originalsänger und Vorbild zahlloser Growler und Ur-Bassmann Michael Borders mitsamt der neuen Crew, konfrontiert ist, die praktisch unerfüllbar sind?

MASSACRE machen das Beste draus und  bleiben sich treu. Dabei zitieren sie nach drei Jahrzehnten altbekannte Riffs und nutzen angelehnte Songtitel und verpacken diese in ihre ureigenen Old School Death Metal Strukturen im zeitgemäßen Sound mit einigen kleineren Veränderungen im Gesamtbild.

So kommt dem Altfan so Einiges bekannt vor, wenn er die zehn Tracks wie beispielsweise das saucoole Death Metal Brett “Book Of The Dead, inklusive eines stilechten “Tanz Der Teufel“ Intros hört. Songtitel  wie “Spawn Of The Succubus“ oder natürlich “Return Of The Corpsegrinder“ sprechen die gleiche Sprache und nutzen auch leichte Abwandlungen, die aber immer mit reichlich neuen Riffs kombiniert, zu tatsächlich neuen Songs werden. Natürlich klingt beispielsweise “Servants Of Discord“ verdächtig nach “Nothing But Defeat Renains“ aber was soll es? Denn, wenn sich irgend jemand selbst zitieren darf, dann doch wohl die Originale: also diese MASSACRE, die hier die alten glorreichen Zeiten heraufbeschwören und sich vor Lovecraft und der eigenen, nicht gerade einfachen Historie verneigen und es schaffen den Charme und das Gefühl genau dieser Ära in die heutige Zeit zu transportieren.

Eindeutige Veränderungen im Vergleich zu früher gibt es im Bereich der Soli, da Rick Rozz nicht mehr dabei ist, und vor allem die stetige Doppelung von Kams „Vokills“ fällt auf, was für die alten Säcke unter uns zunächst einmal gewöhnungsbedürftig ist.

“Resurgence“ wird natürlich unmöglich den Status von “From Beyond“ erreichen können aber ein verdammt starkes Old School Death Metal Album ist die Scheibe allemal. Coole Riffs, eine fette organische Produktion und unübertroffene Growls, die bis heute übrigens nicht einen Deut an Intensität verloren haben, dürften für jeden Todesbleifanatiker Grund genug sein, sich das Album zu kaufen!

Sven Bernhardt vergibt 9 von 10 Punkten