MARKO HIETALA
Titel: ROSES FROM THE DEEP
Label: NUCLEAR BLAST RECORDS
Spieldauer: 54:02 Minuten
VÖ: 07. Februar 2025
Ganze zwei Dekaden war MARKO HIETALA Gesicht, Bassist und Sänger der finnischen Symphonic Metal Giganten Nightwish, zu denen er 2001 von Sinergy gewechselt war. Seine eigentliche Hauptband aber sind und waren die seit 2016 inaktiven Tarot, die “Paten” des finnischen Heavy Metal, welche er Anfang der 80er gemeinsam mit seinem Bruder Zachary zunächst unter dem Namen Purgatory gegründet hatte.
Nun präsentiert der Sieger der finnischen Ausgabe von „The Masked Singer“ (2020) also unter dem Titel “Roses From The Deep” erst seine zweite Soloscheibe. Das Debütalbum war in einer finnischen (“Mustan Sydämen Rovio”) und einer englischen Version (“Pyre of the Black Heart”) erschienen.
Der Protagonist scheint es zu genießen, sich keinerlei Gedanken um stilistische Grenzen oder musikalische Erwartungen machten zu müssen und seine Vielseitigkeit als Sänger und Musiker voll ausschöpfen zu können.
So wird mit einem eingängigen Rocker gestartet, der auch Alice Cooper zur Ehre gereichen würde (`Frankenstein’s Wife´), bevor die Vorabsingle `Left on Mars´ mit seiner Ex-Bandkollegin Tarja Turunen symphonische Töne anschlägt und der straighte Banger mit großem Chorus `Proud Whore´ nimmt das Musikbusiness auf die Schippe.
HIETALA präsentiert sich weiterhin als melancholischer Singer/Songwriter mit Gitarren und Pianoklängen (`Two Soldiers´), gradliniger Bluesrocker (`The Devil You Know´, bei dem die zweite Stimme dem finnischen Künstler Tuomas Wäinölä gehört) oder countryartig, hymnisch und mit Keyboardsolo (`Rebel of the North´).
Außerdem zimmert er mit Können, Charme und ansteckender Spielfreude Ohrwürmer wie die zwischen akustisch-proggig, synthie- und rifflastig changierende Vorabauskopplung `Impatient Zero´ und das mit fast ESC-kompatibler Eingängigkeit und finnischen Lyrics überraschende `Tammikuu´ (dt.: Januar) zusammen.
Ein besonderes Highlight und das Herzstück der Scheibe ist das über achtminütige, unkonventionelle und alles andere als langweilige `Dragon Must Die´ mit Percussions, langen instrumentalen Gitarren-/Keyboard-Duellen, packendem Refrain, einer Prise Folk und facettenreichen Vocals.
Großartige Platte eines wandelbaren Multitalents mit einer zudem maximal charakteristischen Stimme und zehn vielseitigen, packenden Stücken.
Michael Gaspar vergibt 9 von 10 Punkten