MARDUK – MEMENTO MORI

MARDUK

Titel: MEMENTO MORI

Label: Century Media Records

Spieldauer: 41:52 Minuten

VÖ: 01. September 2023

Ganze fünf Jahre mussten Fans der Schwarzmetaller von MARDUK auf ein neues Album warten, dementsprechend groß war die Freude, als das Quartett um Sänger Daniel “Mortuus” Rostèn, Gitarrist Morgan Steinmeyer Hakansson, Bassist Devo Andersson und Schlagzeuger Simon Schilling ihr neues Werk “Memento Mori” ankündigten, dass am 01. September bei Century Media Records erscheinen wird. Bisher (Stand 10.08.2023) wurden ´Blood of the Funeral´ und ´Shovel Beats Sceptre´ als Single veröffentlicht und gaben erste Eindrücke von dem, was man von MARDUK auf ihrem 15. Studiodreher erwarten kann.

Über “Memento Mori” (Bedenke, dass du sterblich bist!) sagt Rostèn:

Memento Mori ist gleichzeitig ein kühner Sprung nach vorn, ein kalkulierter Seitenschritt und ein wehmütiger Blick zurück. Das heißt, wir haben neue Wege beschritten, ohne unser Erbe oder die Reise, die uns an diesen Punkt gebracht hat, zu vergessen.

Ich bin sehr gespannt auf dieses (Jubiläums-)Album der Schweden, dass es in verschiedenen Ausführungen geben wird, wobei die schicke Ltd. Deluxe ultra clear-black splattered LP (incl. Booklet, Artprint & Poster) im Labelshop wohl schon Sold Out ist.

Mit dem Titeltrack ´Memento Mori´, der zu Beginn wie ein dunkles und bedrohliches knurren eines Hundes wirkt, das immer lauter wird und schließlich entfesselt loslegt, eröffnen die Schweden ihr Album. ´Heart of the Funeral´ und vor allem ´Blood of the Funeral´, bei dem man, laut Rostèn, den Duft von Aas wahrnehmen kann, Fantasie vorausgesetzt – werden noch wilder und räudiger. Ganz stark finde ich die verschiedenen Effekte und gesprochenen Parts wie in der langsamen Walze ´Shovel Beats Sceptre´, die dem Hörerlebnis noch mehr Thrill verleihen, den Raum mit noch mehr Finsternis füllen – genial! ´Charlatan´ ist ein gutes Beispiel für die vielen und absolut stimmigen Tempowechsel, mit denen MARDUK auf “Memento Mori” zu überzeugen wissen. Wie fließend und gut gemacht die Übergänge der einzelnen Tracks sind, merkt man unter anderem an ´Coffin Carol´ und ´Marching Bones´, bei denen man den Wechsel eben nicht gleich wahrnimmt. ´Year of the Maggot´ und ´Red Tree of Blood´ geben Dauerfeuer in allen Bereichen, im Gegensatz zu ´As We Are´, dass mit einer bedrückenden Schwere aus den Boxen wabert und ein grandioses Finale für “Memento Mori” ist.

Es gab in 2023 schon einige Vertreter des Genres, die sich anschicken, die dornige Genrekrone auf ihr verwesendes Haupt zu setzen. MARDUK reihen sich hierbei ganz, ganz weit vorne ein. Die Skandinavier weichen auf “Memento Mori” natürlich nicht von ihrem typischen, rasant-aggressiven Tempo, den wilden Blastbeats und Riffs, die ihren rauen Black Metal ausmachen, ab. Auch Daniel “Mortuus” Rostèn überzeugt mit seinem hohem Kreisch und Fauchgesang. Was dieses 15. Werk so besonders macht, sind der klasse Sound und die rasanten Tempowechsel. Aber besonders ist es die “Erlebbarkeit” der Songs, die mit Samples, wie die schon genannte (Grab-)Schaufel, die stimmungsvollen Kirchenglocken und den creepy Sprechpassagen glänzen – dieses Zutaten werden zu einem Gesamtpaket das fast cineastische Züge hat und könnte “Memento Mori” in den Jahrescharts an die Spitze katapultieren.

Tobi Stahl vergibt 9 von 10 Punkten