MANTAR – PAIN IS FOREVER AND THIS IS THE END

MANTAR

Titel: PAIN IS FOREVER AND THIS IS THE END

Label: METAL BLADE

Spieldauer: 41:13 Minuten

VÖ: 15. Juli 2022

Die Bremer Band liegt bei mir aus zwei Gründen im erweiterten Fokus. Zum einen, weil sie aus Bremen, lange Jahre meine Wahlheimat, stammt, zum anderen, weil sie mich bei den beiden Live-Auftritten schwer beeindruckt haben. Das Konzept, sich rechts und links auf der Bühne zu platzieren, dürfte uns wohl bei den nächsten Auftritten der mehr als dynamischen Zweierkombi weiterhin begleiten.

Neben der bühnentechnischen Formation bei ihren Live-Auftritten gehört es sicherlich auch zum Markenzeichen der Bremer, dass man geflissentlich auf einen Bassisten – von möglichen weiteren instrumentalen Erweiterungen ganz zu Schweigen – verzichtet. Es müssen Gitarre und Drums genügen, wobei der aufgemotzte Gitarrensound sowie der heiser-kehlige Gesang von Hanno da locker wettmachen und neben den Drums für einen weiteren feisten Arschtritt sorgen.

Es hat sich also anscheinend nichts im Hause Klänhardt/Sakarya geändert, könnte man meinen. Doch für irgendwas war auch sicherlich die bei den Bremern die einschränkende Corona-Zeit gut, denn wirkten MANTAR bisher schon angepisst, scheinen sie jetzt noch angepisster. Auch dem Gitarrenspiel von Hanno sind so etwas wie verspielte, friedliebend-harmonische Melodien zu entnehmen, die einen dezenten, aber steten Raum erobert haben. Was man beim Opener ‚Egoisto‘ noch nicht vermuten mag, denn das Stück drückt mit Macht und schön räudig aus den Boxen. Hier vermutet man noch nicht, dass das Album nicht nur den dauerhaften Arschtritt an Bord hat, sondern auch mit Groove und Riffs en masse daherkommt. Hanno hat sich sehr zu meiner Freude weiterentwickelt und weiß die extreme Marschrichtung gekonnt aufzulockern. Wenn dann neben dem Opener noch so Monsterteile wie ‚Grim Reaping‘ und ‚Odyssey‘ dabei herauskommen, ist das Album schon ein geiles Teilchen geworden, welches sich noch nicht einmal irgendwelche Schwächen erlaubt.

Das Album ist einfach gut und eine fette Breitseite, auch wenn das Cover irgendwie eine andere Sprache spricht (oder einfach nur für Verwirrung sorgt). Oder ist das Cover der Kontrast zum Inhalt? Wurscht, Album kaufen und auf zum nächsten MANTAR-Konzert.

Robert vergibt 9 von 10 Punkten