MALLEVS – THE HAMMER

Mallevs - The Hammer

MALLEVS

Titel: THE HAMMER

Label: FLOGA RECORDS

Spieldauer: 40:28 Minuten

VÖ: 06. September 2024

Zwar nicht der Oberhammer, aber ein absolut empfehlenswertes Oldschool Metal-Album ist das Debüt „The Hammer“ der Griechen MALLEVS. Um Mißverständnissen gleich mal vorzubeugen: Der Bandname dürfte gemäß lateinischer Wortherkunft „Malleus“ und nicht etwa „Mallefs“ ausgesprochen werden ;-).

Stilistisch kann man den melodischen, meist flotten Midtempo-Metal von MALLEVS irgendwo zwischen NWoBHM und US-Metal verorten. Und hier ist eine (durchaus gelungene) Huldigung von Iron Maiden auf der einen als auch Manowar auf der anderen Seite kaum von der Hand zu weisen. Heraus kommt ein ziemlich cooler Mix aus Omen, Iced Earth sowie den NWoBHM-Recken Millennium.

Das hoch anzurechnende Plus bei den Griechen ist: Sie (er)kennen jetzt schon ihre Grenzen bzw. Stärken und schreiben in diesem Rahmen erfreulich frische und eigenständige Songs, die trotz hörbarer Einflüsse eben nie wie plumpe Kopien klingen oder in übertriebenen Pathos ausarten. Und damit agieren sie auf ähnlich hohem Niveau wie z. B. ihre Landsleute von Dexter Ward und Darklon.

Erwähnenswert sind dabei die angenehmen Vocals von Sänger Panos Takos, der mit seiner zwar nicht einzigartigen, aber ausdrucksvollen Stimme perfekt zum riffbetonten Sound von MALLEVS passt. Bei seinen (wohldosierten) höheren Screams erzeugt er vereinzelt sogar fast ähnliche Vibes wie der junge Eric Adams oder auch Randy Shawver auf den ersten beiden Iced-Earth-Alben.

The Hammer

Mit dem starken Eröffnungstrio ‚Fire And Blade‘, ‚Barricade Of Steel‘ und ‚Revenge Comes Riding‘ sowie dem Titelsong ‚The Hammer‘ gibt es vier starke True-Metal-Perlen, die permanent zum Fistraisen animieren. Vor allem überzeugt das mitreissende ‚Barricade Of Steel‘, das ähnlich groovt wie „The Metal Age“ vom Hammerfall-Debüt.

Epischer und getragener, teilweise sogar doomig kommen der starke Stampfer ‚Black Abyss‘, das grandiose – anfangs schleppende, gegen Ende geil eskalierende – ‚Hydra Of Lerna‘ sowie die abschließende, jedoch nicht wirklich zwingende Halbballade ‚Lonely Dancer‘.

Mein persönliches Highlight auf „The Hammer“ ist jedoch der mitreissende Uptempo-Headbanger ‚Astral Plains‘, der vom Riffing her auch wieder etwas an das Hammerfall-Debüt erinnert.

Fazit: Wer auf gut gemachten klassischen Oldschool-Metal, oben genannte Bands oder auch auf Acts wie Ancient Empire, Eternal Champion, Megaton Sword etc. steht, sollte unbedingt mal ein Ohr riskieren. Hier spielen MALLEVS zwar noch nicht auf höchstem Level mit, sind aber jetzt schon auf einem guten Weg.

Joe Nollek vergibt 8 von 10 Punkten