MALADIE – SYMPTOMS IV

MALADIE

Titel: SYMPTOMS IV

Label: Apostasy Records

Spieldauer: 39:30 Minuten

VÖ: 29. November 2024

MALADIE sind zurück und haben die EP “Symptoms IV” dabei. Das Album wird bei Apostasy mit einer Auflage von 500 CDs erscheinen und auch als digitale Version sowie bei Streamingdiensten. Kleiner Tipp am Anfang: unter https://maladieband.bandcamp.com/ könnt ihr die komplette digitale MALADIE-Diskographie erstehen, das sind inklusive “Symptoms IV” elf Alben für 44 Tacken. Außerdem gibt es unter dieser Adresse auch die CD selbst zu kaufen für 10 Euro. Im 2024 Line-up der Pfälzer Metaller stehen natürlich Björn Köppler (Rhythm & Lead Guitars, Bass, Drums, Piano, Organ), Déhà (Vocals, Additional Solo Guitars), Alexander Wenz (Vocals), Hauke Peters (Saxophone, Duduk, Kazoo), Alex Spalvieri (Solo Guitars) und Sängerin Wiebke, die mittlerweile ein fester Bestandteil von MALADIE ist. Aufgenommen wurde “Symptoms IV” in den Not Dead Yet Studios, Opus Magnum Studios, Happy Cadaver Studios and Ears Studios. Mix und Master kommen von Björn selbst (Not Dead Yet Studio), das Cover Artwork steuerte Giannis Nakos/Remedy Art Design bei. Für das Logotype war Sascha Ehrich/Courtesy of Freimuth Illust zuständig und Concept, Layout sowie das Design kamen ebenfalls von Björn Köppler.

Ruhig, wie der Songname vermuten lässt, startet der Opener ‘The Calm Mind’, indem auch Wiebke zu hören ist. Nach etwa zwei Minuten ist es vorbei mit der Ruhe, denn dann gibt es typischen Black Metal Gesang auf die Ohren, während die Instrumente einen Mix aus klassischem Metal und Melo Death spielen. Wie vielseitig MALADIE schon im Opener sind, zeigen sie mit dunklen Growls gegen Ende des Liedes – ein starker Auftakt für “Symptoms IV”. ‘Becoming’ erzeugt bei mir eine positive Gänsehaut, denn das Saxophon kommt zugegeben unerwartet, klingt aber so geil das es mir die Haare aufstellt. Der martialische Scream im Iron Maiden Stil würde wohl auch Mr. Dickinson staunen lassen und danach geht ‘Becoming’ auch lyrisch unter die Haut. Auch ‘Far Away, at Home’ startet mit den Sax-Klängen, die dann vom schönen Klargesang, melodischen Gitarren und knackigen Drums “verdrängt” werden – aber im Verlauf wieder zu hören sind und so grandios zu den klassischen Metal-Instrumenten passt wie auch das Klavier. Herrliche Melodiebögen, die MALADIE hier kreieren. Nach traditionellem Heavy Metal und ein stückweit punkig klingt ‘The Principle’, dass vom Leben und seinen Tücken handelt. Mit ‘Between the Stars’ laden die Pfälzer zum “ausruhen und nachdenken” ein und dazu, einen weiteren Blick ins eigene Innere zu werfen. Die „leiseren“ Töne gibts aber nur im ersten Drittel des Tracks, danach werden MALADIE wieder ungezügelt wild und herrlich dynamisch! ‘Of Mysteries and Secrets’ hat wieder einen “Dickinson”schen Moment, ist energiegeladen, lädt zum Headbangen und moshen ein, genauso wie das temporeiche ‘Rebirth’. Im achten und letzten Song ‘Art Is God’ zeigen MALADIE nochmal ihren großartigen Sinn für abwechslungsreiche und kreative Extreme Music, die man nicht in Schubladen stecken kann, sondern erleben sollte.

In “Symptoms IV” zeigen MALADIE, dass man dem traditionellen Metal mit Instrumenten wie dem Sax, dem Duduk, dem Klavier und dem Kazoo Vibes verpassen kann, die ihn moderner, vielseitiger und abwechslungsreicher klingen lassen. Auch die verschiedenen Arten des Gesangs passen wie “Arsch auf Eimer” zu den verschiedenen Melodien und Genres. Lyrisch nehmen MALADIE ihre Fans mit auf eine Reise und lassen einiges an Interpretationsspielraum, sodass man den Silberling in verschiedenen Phasen des Lebens unterschiedlich auslegen kann – so zumindest meine Auslegung, eure wird eine andere sein und das ist gut so. Für eine EP ist “Symptoms IV” ein verdammt starker Longplayer den ihr nicht verpassen solltet.

Tobi Stahl vergibt 9 von 10 Punkten