MAJESTIES – VAST REACHES UNCLAIMED

MAJESTIES

Titel: VAST REACHES UNCLAIMED

Label: 20 Buck Spin

Spieldauer: 38:33 Minuten

VÖ: 03. März 2023

MAJESTIES sind Tanner Anderson (Guitars / Vocals / Drums), Carl Skildum (Guitars) und Matthew Kirkwold (Bass), die außerdem die kreativen Köpfe der beiden Bands Obsequiae und Inexorum sind und sich zur neuen Dampframme MAJESTIES vereinten. Mir waren weder die Roots von MAJESTIES bekannt, noch die Band selbst, doch diejenigen, die mit den Ursprüngen von MAJESTIES vertraut sind, werden den Sound des Debütalbums “Vast Reaches Unclaimed” erkennen. Das Trio möchte an die Ursprünge des Göteborg Death Metal erinnern und an die Zeit, in der Stockholm als Hauptstadt des schwedischen Todesstahl abgelöst wurde. Das Album erscheint über 20 Buck Spin und kommt in den Formaten CD, LP, Tape und in digitaler Form. Das Coverartwork stammt von Juanjo Castellano der auch schon Artworks für Gates of Ishtar, Moondark, Varathron und The Black Dahlia Murder entworfen hat.

Gleich beim ersten Song ´In Yearning, Alive´ machen die US-Amerikaner keine Gefangenen was Melodie und Dynamik betrifft. Das setzt sich auch in ´The World Unseen ́ fort, dass zwar nicht das hohe Tempo fährt, aber mit anständigen Drumgewitter nicht geizt. ´Our Gracious Captors´ hat neben kraftvollen Parts auch ruhigere Stellen, besonders am Ende des Songs. Mit ´Verdant Paths To Radiance´ und dem weiteren Verlauf des Albums wird immer deutlicher, woher die Amerikaner ihren Einfluss haben, der, glaube ich, von den frühen In Flames und von Dark Tranquillity kommt.

Gitarrist Carl in unserem Interview über die Einflüsse von In Flames:

Wir haben uns bewusst dafür entschieden, diese Struktur für MAJESTIES zu verwenden, und wenn du darin frühe In Flames hörst, ist das cool – sie sind sicherlich ein großartiges Beispiel für diese Art des Schreibens, besonders auf ihren ersten paar Platten. Wir haben nicht die Absicht, ein Klon oder eine Hommage an eine bestimmte Band zu sein und hoffen, dass es genug von unserem eigenen Charakter und unserer Persönlichkeit hat, um für uns selbst zu stehen.

Dieser fette Sound zieht sich fast durchs komplette Album und klingt richtig gut. Auch in ´Across The Neverwhen´, ´Seekers Of The Ineffable´ und ´Sidereal Spire´ verstecken sie ihre Inspirationen nicht. In den finalen Songs ´Temporal Anchor´, ´City Of Nine Gates´ und ´Journey’s End´ hört man natürlich auch die “Influencer” von MAJESTIES raus, trotzdem verfolgen sie über die gesamte Spieldauer ihren eigenen Stil, der seine Fans finden wird.

Die Jungs schaffen es tatsächlich, den Hörer gedanklich in andere Zeiten des Melodic Death Metal zu versetzen. Mit ihrer ungezügelten und intensiv spürbaren Wut, die Sänger Anderson gut zu transportieren weiß, mit intelligenten/kreativen Lyrics, den starken Riffs, den genialen Gitarren und den wuchtigen Drums sind sie eine klare Empfehlung für Anhänger des Melodic Death Metal-Stils, der das Genre in den 1990ern “entzweite” und zu einer gesunden Rivalität führte. Wer also in 2023 knackig den Arsch versohlt haben möchte, der besorgt sich Melo Death aus den USA, der die Szene von damals in seiner DNA hat und diese mit modernen Komponenten zu einem starken Album kombiniert.

Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten