
MACHINE HEAD
Titel: UNATØNED
Label: Nuclear Blast
Spieldauer: 41:45 Minuten
VÖ: 25. April 2025
Ursprünglich wurde MACHINE HEAD 1991 nur als Nebenprojekt vom damaligen VIO-LENCE Gitarrist Robb Flynn gegründet, nun sind wir 34 Jahre und inklusive “Unatøned” elf Studioalben weiter und können dem Sänger und Gitarrist von MACHINE HEAD nur gratulieren, da es nur wenige Bands schaffen, elf Alben zu veröffentlichen und dazu noch zu den bedeutendsten Bands der Welt zu gehören. Wer MACHINE HEAD bis zum heutigen folgt weiß, welche Wucht Robb Flynn (Vocals/Guitars), Jared MacEachern (Bass/Vocals), Reece Scruggs (Guitar) und Matt Alston (Drums) entfachen können. Neue Fans kommen kontinuierlich hinzu und auch diese sind begeistert vom Feuer und der Wut, die MACHINE HEAD wie am ersten Tag entfachen. Für “Unatøned” setzte Flynn strenge Songwriting-Vorgaben: kürzere, fokussiertere Songs mit einem ausgesprochen amerikanischen Touch, unkonventionellen Tonartwechseln und wechselnden Strukturen, die Erwartungen brechen. Geschrieben wurde das Album “on the Road” – also in Hotelzimmern und über Kontinente verteilt und über einen längeren Zeitraum. Wie sich die insgesamt zwölf Lieder anhören und anfühlen, lest ihr jetzt!
Nach dem 32 Sekunden Intro ‘Landscape Øf Thørns’ geben MACHINE HEAD mit ‘Atømic Revelatiøns’ zunächst Vollgas, werden im Refrain ruhiger und melodischer, um anschließend wieder durchzustarten. ‘Unbøund’ kennen wir bereits von der Singleauskopplung, auch hier gibt es straighten US-Thrash von Robb Flynn und seinen Mannen – Happy Headbang und viel Spaß beim Mitgröhlen sag ich da nur! Clearvocals sind es, die man zum Start der Hymne ‘Øutsider’ hört, danach ballert der Song aber mal sowas von brutal fett und angepisst aus den Lautsprechern – richtig, richtig, stark. Zum durchatmen haben MACHINE HEAD den Song ‘Nøt Løng Før This Wørld’ am Start, der lyrisch tiefgängig und nachdenklich ist und der Up-Tempo-Ballermann ‘These Scars Wøn’t Define Us’ ist bereits seit 2024 bekannt, entstand der Song bekanntlich in Zusammenarbeit IN FLAMES, LACUNA COIL und UNEARTH, die mit MH eine Nordamerika-Tournee machten. Der Unterschied zur damaligen Single ist, dass hier nur Robb Flynn zu hören ist – schade um die andere Version, als Bonus Track wäre das eine tolle Sache gewesen. Weiter geht es mit ‘Dustmaker’ und das, bis auf ein paar geflüsterte Female-Vocals rein instrumental. Das Video zur Abrissbirne ‘Bønescraper’ entstand unter der Regie von Mike Sloat und ist laut MACHINE HEAD “für diejenigen von uns, die Dunkelheit in ihrem Herzen haben, ein Lied über verlorene Liebe und ein Lied für diejenigen, die in der Liebe scheitern… aber es immer wieder versuchen… deshalb kratzen wir unsere Knochen, um den Schmerz zu betäuben.”, ich denke, das haben schon einige von uns erlebt, empfunden, und MACHINE HEAD liefern die Hymne dafür! Nach dem Wutfetzen ‘Addicted Tø Pain’ kommt mit ‘Bleeding Me Dry’ der längste und einzige Song mit über fünf Minuten Spielzeit, alle anderen bewegen sich zwischen zwei und vier Minuten. Die “längere” Spieldauer braucht ‘Bleeding Me Dry’ auch, denn mit all seinen Facetten, von langsam hochkochender Wut bis hin zu bockstarken und intensiven Ausbrüchen benötigt es einen Spannungsbogen – von mir aus hätte der Song noch andauern können. In ‘Shards Øf Shattered Dreams’ gibts die gewohnte Thrash-Kost aus der Hymnen-Küche des Robb Flynn und ‘Scørn’ macht das Album mit zunächst sehr ruhigen Tönen zu, das ändert sich im Lauf des Liedes zunehmend.
“Unatøned” ist eine 41 Minuten US-Thrash Dampfwalze, in der MACHINE HEAD genau das umsetzen, was Robb Flynn ankündigte: “kürzere, fokussiertere Songs mit einem ausgesprochen amerikanischen Touch, unkonventionellen Tonartwechseln und wechselnden Strukturen, die Erwartungen brechen”! Die verschiedenen Stimmungen auf dem Album machen Bock, auch der Wechsel von gewohnten MACHINE HEAD Klängen zu melodischem Thrash Metal hat der charismatische Frontmann umgesetzt. Auch hört man nicht immer die brutale und druckvolle Stimme von Flynn, es gibt auch “sanftere” und klare Vocals, die der Abwechslung und Stimmung sehr zuträglich sind. Ob “Unatøned” nun zu den besten Alben von MACHINE HEAD zählt weiß ich nicht, das wird die Zeit zeigen und ist eigentlich auch nicht wichtig, denn “Unatøned” ist auf alle Fälle eine starkes Album und ein würdiger Nachfolger von “Øf Kingdøm and Crøwn”!
Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten