Ich muss zugeben, dass ich bisher immer nen Schlenker um die Thüringer gemacht habe, da ich kein grosser Freund von Metal mit deutschen Texten bin. Und dann auch noch deutsche Texte mit Kriegsthemathik…..aber hiermit gebe ich offen und reumütig zu, der Truppe aus Erfurt Unrecht angetan zu haben, denn „Gedankenwächter“ knallt richtig gut und fett aus den Boxen. Dass MACBETH es in fünfunddreissig Jahren nicht geschafft haben mehr ist als fünf Alben zu kreieren ist  echt schade. Die traditionelle Mucke der Jungs, gepaart mit einigen thrashigen Anleihen, knallt mit dem richtigen Mass an Aggressivität aus den Boxen und die deutschen Texte fügen sich gut ein und besitzen auch den nötigen Tiefgang, um die kriegerische Thematik zu transportieren. So kann ich quasi die ersten fünf Tracks komplett als Anspieltipp nennen; das schnelle „Friedenstaube“, der stampfende Groover „Krieger“, die hymnischen „In Seinem Namen“ und „Wolfkinder“ sowie der Double Bass beherrschte Banger „Daskalogiannis“ sind ein alles zermalmender Beginn, der am Ende der Scheibe von einem alle Register ziehenden, epischen „Demmin“ umklammert wird. „Gedankenwächter“ ist eine geile, von Patrick Engl bestens und differenziert produzierte, Scheibe, die mich dazu verleitet, mich doch noch mal mit dem Backkatalog von MACBETH auseinander zu setzen.

Ludwig Lücker vergibt 8,5 von 10 Punkten

HOME