Das (anscheinend, zumindest laut Bandcamp) brasilianische Band LOSS liefert mit „Human Factor“ (wahrscheinlich) ihr zweites vollständige Studioalbum ab. Stilistisch kann man das Trio grob irgendwo zwischen eingängigem Stoner (vor allem QOTSA), modernem Hardrock, groovigem Southern Metal á la Down und Grunge alter Soundgarden und Alice In Chains einordnen.

Sorry, es ist schon ziemlich dämlich, wenn eine Promo-Agentur kaum Infos über Herkunft und Diskografie einer hierzulande im Grunde unbekannten Band gibt, in den wenigen Infos dann aber mit allenfalls rudimentär raushörbaren Einflüssen wie Mastodon, The Obsessed und Black Sabbbath und einer Produktion von Tue Madsen (gut, aber gähn) prahlt.

Aber OK, gucken wir halt direkt auf die Musik von LOSS:

„Human Factor“ kann mit dem Opener ‚Segredos‘, ‚Hold Me‘, ‚Leaving‘ und ‚Material Delight‘, meinem persönliche Highlights ‚The Storm‘ und dem Closer und Titelsong  ‚Human Factor‘ immerhin sechs überdurchschnittliche bis bis starke, aber auch nie wirklich überragende Songs für sich verbuchen. Dahingegen macht das Album mit den beiden ziemlich belanglosen Songs ‚Deus‘ und ‚The Mirror‘ sowie drei absolut überflüssigen Instrumentals/Acoustics mir über ca. ein Drittel der Spielzeit nicht wirklich Spaß.

Fazit: Ich denke, prinzipell würden mir LOSS mit ihrem coolen Stilmix bei einem Live-Auftritt sicher gefallen. Auf Album-Level fehlen mir auf „Human Factor“ songtechnisch aber insgesamt sowohl Qualität als auch Individualität. Aber Hey: Abgesehen von der stark verbesserungswürdigen Promo-Arbeit sollte da auch musikalisch zukünftig noch etwas mehr drin sein.

Joe Nollek vergibt 6 von 10 Punkten

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