Im Grunde genommen bin ich erst sehr spät durch den Auftritt von LONG DISTANCE CALLING beim Rock Hard Festival zum Fan der Band geworden und habe mir daraufhin den Backkatalog der Jungs zugelegt. Der letzte Silberling der Münsteraner Post Metal/Art Rock/Was weiß ich Kapelle LONG DISTANCE CALLING namens „How Do We Want To Live?“ ist dann ja erst letztes Jahr veröffentlicht worden. Da danach sämtliche Aktivitäten der Band zum erliegen kamen, entschloss man sich erneut das Studio zu entern, um in einer Art Jam Session Material zu erarbeiten. Und dabei ist ne Menge Positives heraus gekommen. Zwar führt man die leicht „elektronisierte“ Form des letzten Werkes fort, ist aber dennoch klar Rock orientiert. Relaxte Arrangements entwickeln sich zu packenden, rhythmusbetonten Songs und erschaffen so ihre eigenen, für die Band typischen Kompositionen. Dabei ist Experimentierfreude groß geschrieben, die Band entwickelt die neuen Tracks quasi fließend und schafft dabei Spannungsbögen, die andere Bands nicht einmal mit Planung hin bekommen. Allerdings muss ich meinem Kollegen Ralf, Sänger einer hessischen Thrash Band, Recht geben, der mir bei besagtem Rock Hard Konzert sagte, „wie groß diese geile Band sein könnte, wenn ein richtig geiler Sänger da wäre“, der die Spannungsbögen weiter führt und eventuell etwas eingängiger gestaltet; ich denke da nur an die Zusammenarbeit von LONG DISTANCE CALLING auf dem gleichnamigen Album mit John Bush. Aber gut ist die Mucke definitiv auch so……

Ludwig Lücker vergibt 8,5 von 10 Punkten

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