LONG DISTANCE CALLING
Titel: ERASER
Label: EAR MUSIC
Spieldauer: 57:21 Minuten
VÖ: 26. August 2022
Ich gebe zu, dass ich erst durch ihren Auftritt beim 2019er Rock Hard Festival auf LONG DISTANCE CALLING aufmerksam geworden bin. Zusammen mit Kusseng Gonzo von den hessischen Thrashern Odium war ich mir damals einig, dass diese Band mit einem richtig guten Sänger auf einem Wahnsinns Niveau landen könnte.
Nachdem ich mir den Backkatalog Jungs eingekauft hatte, sah ich dies durch ‘Middleville‘ mit dem fantastischen Gesang von John Bush bestätigt.
Anyway, so ganz, oder auch so gar nicht, wollten LONG DISTANCE CALLING meinem Gedankengang nicht folgen. Sie packten zudem im Verlauf des letzten Albums bei „How Do We Want“ noch einige elektronische Spielereien oben drauf.
Die fallen glücklicherweise auf dem aktuellen, „Eraser“ betitelten Album wieder weg und man hat ein organisches Post-Metal/Rock Album geschaffen, bei dessen zugrunde liegendem Konzept es um den Klimanotstand und das Artensterben geht.
Konzeptionell wurde jedem Song ein gefährdetes Tier zugeordnet, dem „Eraser“ dann allerdings das gefährlichste, der Mensch.
Aufgrund des Konzeptgedankens ist es hier schwer einzelne Tracks heraus zu picken. Ich würde es dennoch einmal wagen und mit dem fetten Groover ‘Blades‘, dem teils schnelleren ‘Giants Leaving‘ und dem abwechslungsreichen Long Track ‘Blood Honey‘ drei Tracks heraus picken.
Tja, da das Album ein gewisses Kino-Breitwand Format auffährt, wird es leider wieder nichts mit dem Gesang. „Eraser“ ist in der Gesamtheit ein anspruchsvolles, gelungenes Werk, wobei ich persönlich Scheiben wie „Trips“ oder „Boundless“ noch als stärker ansehe.
Ludwig Lücker vergibt 8,5 von 10 Punkten