Die schwedischen Modern Metaller LIV SIN bringen ihr neues Album “Close Your Eyes” auf den Markt. Angeführt wird die Truppe von Sängerin und Powerröhre Liv Jagrell (Ex-Sister Sin) und kombiniert einen modernen, aggressiven, rifflastigen Sound mit melodischen Hooks und erfrischenden Singalongs.

Der dynamische Fünfer verbindet seine kompromisslose Intensität und Power mit einer melodischen Komponente und einer hohen Sensibilität für eine ansteckende Eingängigkeit. So entstehen zeitgemäße Metalhymnen, deren Refrains und Gangshouts (`Run´, `Louder´) sofort zum Mitgröhlen einladen, die aber nicht zuletzt durch die variablen Vocals zwischen Cleangesang, Screams, Shouts, Raps und Growls immer auch ein gewisses Maß an Härte und Aggression behalten. Es erfordert wahrscheinlich nicht wenig Fantasie aber stellt Euch einfach eine kraftvolle Mixtur aus Battle Beast, Arch Enemy, Sister Sin und den Butcher Babies vor.

Der Titelsong ist in mehreren Hinsichten besonders, wurde er doch zur ersten Singleauskopplung und damit zum Aushängeschild der neuen Platte auserkoren, weist aufgrund des sensiblen textlichen Themas Menschenhandel eine gewisse Düsternis auf und verfügt über packende Gastvocals von Lars Palmqvist (Scar Symmetry), die dem Stück zu noch mehr emotionalem Gewicht, Tiefe und Komplexität verhelfen.

Das Album wurde vom bekannten Produzenten Tue Madsen (Babymetal, Meshuggah) gemixt und liefert einen transparenten, heavy und zeitgemäßen Sound. An der Seite Liv Jagrells stehen Per Bjevoluk (Drums), Daniel Skoglund (Bass), Sonny Larsson (Leadgitarre) und Ante Mäkelä (Rhythmusgitarre).

Als weitere Highlights und Anspieltipps müssen der eröffnende Ohrwurm `Praise The Winners´, das wilde `It’s Not Your Life´, das eindringlich-düstere `Raven´, wo dann auch mal die Folkrock- und kulturellen Wurzeln einiger Bandmitglieder rauszuhören sind, sowie das ebenfalls über männliche Growls verfügende, grandiose `I Refuse´ unbedingt erwähnt werden.

Auch das starke abschließende Doppel aus dem wuchtig-treibenden `The Mask´ und dem wirklich ultimativ an Arch Enemy erinnernden `Hold It Together´ ist wahrlich nicht von schlechten Eltern und letztgenanntes der perfekte Rausschmeißer für ein mitreißendes, authentisches, abwechslungsreiches und eindrucksvolles Langeisen.

Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten

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