2011 gründeten die Klintberg-Brüder Alexander (Gesang, Gitarre) und Koffe (Schlagzeug) die Band LIPZ zusammen mit ihrer besten Freundin Conny Svärd (Gitarre). Einen geeigneten Sänger finden sie nach ausgedehnter Suche leider nicht und so greift Alexander selbst zum Mikrofon und, so viel nehme ich vorweg, passt wie die Faust aufs Auge ins musikalische Konzept der schwedischen Glam – Rock Band. In dieser Konstellation geht das Trio ins Studio und startet mit Aufnahmen ihres eigenen Materials. ´Ghost Town´ ist die erste Single von LIPZ die im September 2012 veröffentlicht wurde und 2015 lassen sie die EP “Psycho” folgen. Die Schweden kämpften mit dem Problem einen Bassisten zu finden und konnten so ihren ersten Langspieler “Scaryman” erst 2018 unter der Flagge der Street Symphonies / Burning Minds Music Group veröffentlichten, um kurz nach der Veröffentlichung ihren Bassisten Chris Young in die Band aufzunehmen, der ihr Line-up komplettierte. Im letzten Jahr gingen die Schweden einen weiteren Schritt nach vorn, indem sie sich dem italienischen Label Frontiers Records angeschlossen haben, einem Label, das für sein Näschen im Rock- und Metal-Genre bekannt ist und die Band fördern möchte. 2024 erscheint in Konsequenz das Zweitwerk “Changing The Melody”, über das wir euch berichten.

“Changing The Melody” hat mit dem coolen ´I’m Going Under´, dem treibenden Titeltrack ´Changing The Melody´, der mit seinen “Oh Oh Oh Oh” Parts defintiv ein Livesong ist, und mit ´Bang Bang´, dass seinem Namen in musikalischer Hinsicht nur teilweise gerecht wird, einen Auftakt der Spass macht, aber trotzdem eine Brise härte sein dürfte.

LIPZ über ´Bye Bye Beautiful´:

´Bye Bye Beautiful´ ist eine zeitlose, von Gitarren durchdrungene Komposition, die eine perfekte Balance zwischen klassischem und zeitgenössischem Hardrock schafft. Es befasst sich mit Themen wie Selbstzerstörung und Selbsterkenntnis.

Diese Härte kommt im trotzigen ´Stop Talk About …´ und in ´Bye Bye Beautiful´ raus und auch im “kämpferischen” ´I’m Alive´ setzen LIPZ auf Tempo und knackige Riffs. Über ´Freak´ mit seinem fetten Gitarrensolo, dem “NaNaNaNa” Song ´Secret Lover´, der ähnliche viele NaNaNas wie “The Look” von Roxette hat – aber leider nicht annähernd so rockig ist – geht es auf die Zielgerade. Nach der schönen Ballade ´I Would Die For You´ darf zum finalen Song ´Monsterz´ nochmal gerockt und getanzt werden.

“Changing The Melody” ist ein insgesamt gutes Album von LIPZ, das sowohl catchy, mitsing -und headbangbar ist als auch tanzbar und Air Guitar tauglich. Mir sind die teilweise poppigen Anteile ohne Ecken und Kanten aber zu hoch – Glam Rock hin oder her. In ´Monsterz´ zeigen LIPZ, dass es durchaus auch härter geht. Ich bin gespannt, wohin sich LIPZ bei Frontiers entwickeln wird, denn um aus den Schatten größere Acts des Genres zu treten, müssen sich die Skandinavier steigern und einen Zahn zulegen. Trotzdem ist “Changing The Melody” wie eingangs geschrieben ein gutes Album.

Tobi Stahl vergibt 7 von 10 Punkten

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