LIONHEART – THE GRACE OF A DRAGONFLY

LIONHEART

Titel: THE GRACE OF A DRAGONFLY

Label: METALVILLE RECORDS

Spieldauer: 47:03 Minuten

VÖ: 23. Februar 2024

Bereits kurz nachdem der Vorgänger “The Reality Of Miracles” auf den Markt gekommen war, begannen die Aufnahmen für das nächste, nun zur Veröffentlichung anstehende LIONHEART Album “The Grace Of A Dragonfly”. Wohlgemerkt thematisieren wir hier die britischen Melodic Rocker, nicht die US-amerikanische Metalcoreband gleichen Namens.

Das Quintett wurde bereits Anfang der 80er von Ex-Maiden Gitarrist Dennis Stratton gegründet und nach einer dreißigjährigen Pause zwischen 1986 und 2016 wiederbelebt. Das “Comeback”-Album “Second Nature” erschien bereits im folgenden Jahr.

Zum Lineup gehören aktuell weiterhin Sänger Lee Small (The Sweet, ex-Shy), der zweite Leadgitarrist und Backingvokalist Steve Mann (MSG, ex-Liar), Rocky Newton (Grand Slam, ex-MSG) am Bass sowie Drummer Clive Edwards (ex-Pat Travers, Uli Jon Roth).

Die Fünf kreieren einen eingängigen, erwachsenen Sound in der Schnittmenge von AOR, melodischem Hardrock und Melodic Metal. Die neue Scheibe ist ein Konzeptalbum mit dem thematischen Fokus auf den Zweiten Weltkrieg, ein Anti-Kriegs-Album und eine Hommage an die, welche “für unsere Freiheit gekämpft haben”.

So geht es beispielhaft bei der mitreißenden Vorabauskopplung `Little Ships´ um die Rettungsaktion der Alliierten bei Dünkirchen, bei der mit unzähligen Booten jeder Art und Größe trotz deutscher Luftangriffe vom Hafen und den umliegenden Stränden knapp 370.000 Soldaten evakuiert werden konnten.

Musikalisch gesehen gefallen mir persönlich die etwas “härteren” Tracks zu Beginn am besten, so der packende Opener `Declaration”, die Vorabsingle `Flight 19´ und der stadion- und radiotaugliche Mega-Ohrwurm `V Is For Victory´. Die Songs glänzen durch gutes Songwriting, die harmonischen Twin-Gitarren, atmosphärische Key- und Pianoparts sowie die charakteristische Stimme Smalls.

Über das eindringliche `The Longest Night´, wie der Tag/die Nacht vor der Invasion der Alliierten am 06.06.1944 genannt wird, und den großartigen Titelsong gipfeln die elf Tracks im abschließenden, kurzen und zu Herzen gehenden Gebets für den Frieden in der Welt: `Rememberance, Praying For World Peace´.

Fazit: Starker Melodic Rock Silberling mit guten Songs von erfahrenen Musikern und mit einem lohnenden, interessanten und besonders für dieses Genre wahrlich nicht alltäglichen Thema, das besonnen, fesselnd und fachkundig umgesetzt wird.

Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten