LEE AARON – RADIO ON!

LEE AARON

Titel: RADIO ON!

Label: METALVILLE

Spieldauer: 47:19 Minuten

Bei LEE AARON kann man sich der Beschreibung (Hard) Rock Lady einfach nicht erwehren, sind doch die Zeiten der sogenannten “Metal Queen“ lange vorbei. Dennoch passt sie auch heute noch auf jedes Metal Festival, wo sie mit ihrer Energie und Bühnenpräsenz so ziemlich alle Anwesenden für sich einnimmt, selbst wenn diese ein Black Metal T-Shirt tragen sollten. Dabei besteht ihre Musik schon seit längerem aus eher aus Rock ’n‘ Roll, inklusive einiger Soul oder Blueseinflüsse. Das gilt natürlich auch für ihr neues “Radio On!“ Album, dessen Musik an einem einzigen Wochenende entstand. Ein pures schnörkelloses Spaß-Album ohne große Effekte also, in dem sich LEEs Einflüsse widerspiegeln und das hört man auch. Zu der Herangehensweise passt die trocken und rau wirkende, oft beinahe cleane Produktion der Scheibe.

Los geht es mit dem irgendwie gesanglich verspielt wirkenden rockigen Opener ‘Vampin‘ und  geht über zu ‘Soul Breaker‘ das sich mit großer Melodie und klassisch, melodischen Rock-Hooks im Ohr festsetzt. Simpel und gnadenlos effektiv, genau wie auch ‘Cmon‘ das Sommerhitartig leicht rockt. Ein absolutes Old School Rock Gitarrenriff prägt ‘Mama Don’t Remember’ das blues-rockig mit einer gewissen Grundhärte daher kommt. Ein langsamer Song wie ‘Devils Gold’ schreit nach erhobenen Feuerzeugen und in ‘Russian Doll’ swingt LEE mit ihrer Band. Ihre Stimme alterniert je nach Song zwischen kraftvollen und geradezu niedlich wirkenden Passagen, was aber immer auf den Punkt genau sitzt und ihre gesangliche Bandbreite hervorhebt.  Den Abschluss der zwölf Songs bildet das nachdenklich bis melancholisch schöne ‘Twenty One‘, das vom Klavier getragen wird.

Trotz der generellen Leichtigkeit der Scheibe werden Themen wie Sterblichkeit, Materialismus, Sucht, Liebe und unserer westlichen Gesellschaften verarbeitet. Seichtheit kann ihr so auch niemand vorwerfen.  “Radio On!“ ist keine Metal Scheibe, sondern ein gutes und erwachsenes Rock-Album, bei dem zwar nicht jeder Track zündet aber genügend Highlights vorhanden sind.

Sven Bernhardt vergibt 7,5 von 10 Punkten