LEATHÜRBITCH – SHATTERED VANITY

Leathürbitch - Shattered Vanity

LEATHÜRBITCH

Titel: SHATTERED VANITY

Label: SHADOW KINGDOM RECORDS

Spieldauer: 40:45 Minuten

VÖ: 02. Juni 2023

Mit „Shattered Vanity“ liefern die aus Portland stammenden LEATHÜRBITCH ihr bisher stärkstes Album ab. Schon die 2018er Debüt-EP „Leathürbitch“ und das 2019er Album „Into The Night“ waren kleine Underground-Perlen, die stilistisch im US-Metal anzusiedeln sind, aufgrund Cover, Songtitel und Produktion bei mir desöfteren einen sublimen Hardrock/Sleaze-Eindruck hinterlassen haben.

Von diesen Hardrock-Anteilen merkt man auf „Shattered Vanity“ nicht mehr allzu viel. Vielmehr knallt uns die Band mittlerweile lupenreinen (US-)Power/Speedmetal um die Ohren, der aufgrund der Produktion und des coolen Gesangs von Frontmann Joel Starr oft wie eine Mischung aus alten Vicious Rumors, Lizzy Borden und Halloween klingt.

Schon beim Eröffnungstriple ‚The Dark Mirror‚, dem obergenialen Titelsong und ‚Betrayal‘ treten LEATHÜRBITCH das Gaspedal fast pausenlos bis zum Bodenblech durch und sollten hier auch durchaus Freunde von Bands wie Enforcer, Stallion, Vulture oder den Evil Invaders ansprechen. Hier „hört“ man irgendwie schon die fliegenden Köpfe und gereckten Fäuste bei Konzerten raus.

Meine absoluten Highlights sind die hymnischen Riffmonster ‚Shadow Mistress‘, ‚Graveyard Eyes‘ sowie das abschließende ‚Horror’s Unseen‘, die damals – gerade was das treibende Riffing anbelangt – perfekt auf ein Götteralbum wie „Digital Dictator“ von den Vicious Rumors gepasst hätten – und dort sogar bestehen könnten.

‚The Invitation‘ und ‚Morphina‘ sind klasse, können aber nicht ganz mit den bisher genannten Krachern mithalten. Einziger „Hardrocker“ und gleichzeitig sogar schwächster Song auf ‚Shattered Vanity‘ ist tatsächlich die Neueinspielung des Songs ‚Nasty Reputation‘ von der Leathürbitch-EP, der zwar so ein gewisses „Bang Your Head“ Feeling hat – aber im Albumkontext etwas deplatziert wirkt.

Insgesamt also eine starke Weiterentwicklung von LEATHÜRBITCH – jetzt wünsche ich mir nur noch eine ausgedehnte Europa-Tournee bzw. Live-Auftritte auf einschlägigen Festivals.

Joe Nollek vergibt 8,5 von 10 Punkten