LACUNA COIL – SLEEPLESS EMPIRE

LACUNA COIL

Titel: SLEEPLESS EMPIRE

Label: CENTURY MEDIA RECORDS

Spieldauer: 46:58 Minuten

VÖ: 14. Februar 2025

Seit beinahe 30 Jahren sind die italienischen Gothic/Alternative Rocker/Metaller LACUNA COIL nun aktiv und stellen mit “Sleepless Empire“ ihren elften Longplayer vor. Essenz der neuen Songs ist nach wie vor ein moderner, hypnotischer, düsterer Mix aus Gothic, Alternative und Nu Metal Elementen.

Kraftvolle Riffs treffen auf epische Keyboardklänge und die melodische Alt-Stimme von Frontfrau Cristina Scabbia auf die gutturalen Vocals/Screams von Gegenpart Andrea Ferro. Grundsätzlich funktioniert das Erfolgsrezept zwar weiterhin, aber dennoch zeigen sich unüberhörbare Abnutzungserscheinungen.

Ein Großteil der Tracks lässt mich merkwürdig kalt und strömt an mir vorbei, ohne seine Krallen auszufahren. Die neuen Stücke bringen wenig Neues oder Überraschendes. Nur wenn der Pegel in Sachen Härte, Dynamik, Energie und/oder Eingängigkeit einmal hochgefahren wird, wird der Hörer hellhörig.

So beim wuchtigen `Hosting The Shadow´, bei dem Lamb Of God Frontmaschine Randy Blythe mit seiner Intensität für den nötigen Wumms sorgt, beim packenden `In Nomine Patris´ mit seinem einnehmenden, lateinischen Chorus, dem mitreißenden Titelsong und dem bereits im Juni 2023 veröffentlichten Ohrwurm `Never Dawn´.

Im Falle der zweiten Guestappearance des Albums verpufft der Beitrag von Ash Costello (New Years Day) bei `In The Mean Time´ als weitere weibliche Stimme leider völlig.

Unter dem Strich ein durchschnittliches, allzu massenkompatibles Werk mit kleinen Highlights, denen eine Menge belangloses, austauschbares und zu gleichförmiges Material gegenübersteht sowie Frische und Esprit fehlt. Ich werde jetzt mal in seligen alten Zeiten schwelgen und mir “Comalies” (2002), “Karmacode“ (2006) oder “Dark Adrenaline“ (2012) auflegen.

Michael Gaspar vergibt 6 von 10 Punkten