KRINGA – ALL STILLBORN FIRES, LICK MY HEART

KRINGA

Titel: ALL STILLBORN FIRES, LICK MY HEART

Label: TERRATUR POSSESSIONS

Spieldauer: 42:09 Minuten

VÖ: 30. Dezember 2023

Das norwegische Plattenlabel Terratur Possessions hat in den letzten Jahre sehr viele Bands mit innovationsgetriebenem Black Metal promotet. Angefangen in der Trondheimer Black Metal Szene sind mittlerweile die Linzer KRINGA ebenfalls mit dabei. Auf ihrem zweiten Longplayer geben die Burschen heuer wieder viel von dem Preis was Black Metal, Punk und ein reichhaltiger Schuss Wahnsinn anrichten kann. 

Die Kompositionen sind gar nicht so einfach greifbar und treffen dennoch in hohem Maße ins Schwarze. Die Tracks wirken wild und ungezügelt und dennoch in sich schlüssig und nie chaotisch. Auffallend sind die Leistungen am Mikrofon: beißende Theatralik, schiefer Sprechgesang, Gekrächze und chorale Intonationen. Einfach Irre! Wenn Jello Biafra in einer Black Metal Band singen würde, würde es sich wohl ähnlich anhören.

KRINGA schaffen somit einen vergleichsweise einzigartigen Sound, der vermutlich die Hörerschaft in Hass und Liebe aufteilen wird. Furiose Gitarren, herausragende Bassläufe, polterndes und blastiges Schlagzeugspiel und unorthodoxe Songstrukturen zeichnen die seit 2009 aktiven Österreicher aus. Gerade der wahnsinnige und ungewöhnliche Gesang wird die Gemüter spalten. Hier sind durchaus als Referenzen Darvaza oder auch die Altmeister Mayhem zu benennen.

Eine durchweg erfrischende Scheibe, die einige Überraschungen im Gepäck hat. Neben den Darbietungen des Vokalakrobaten sind dies insbesondere der Einsatz der Bassgitarre und die songwriterische Abwechslung der Kompositionen. Fans und aufgeschlossene (Black) Metaller sind angehalten hier reinzuhören. Anspieltipp: ‚Gardens in Bloom‘.

Ingo Holzhäuser vergibt 8,5 von 10 Punkten