KMFDM - LET GO
Titel: KMFDM - LET GO
Label: METROPOLIS
Spieldauer: 52:21 Minuten
VÖ: 02. Februar 2024
Bereits seit 40 Jahren besteht das Musikerkombinat Kein Mehrheit Für Die Mitleid (sic) oder wie sie unter ihrer Abkürzung bekannt geworden sind: KMFDM. Kopf der Truppe ist seit den Anfängen der Hamburger Sascha Konietzko, der gerade Ende der Achtziger im Zuge des Erfolgs der amerikanischen Industrial Welle sich am Wax Trax Label orientierte und Anfang der Neunziger komplett in die Vereinigten Staaten übersiedelte. Gerade auf der Erfolgswelle von Ministry lernte ich die Band ebenfalls kennen und schätzen. Von 1999 bis 2002 lag die Band auf Eis und liefert seit dieser Zeit wieder regelmäßig Alben ab. Gesanglich ist man durch Konietzkas Ehefrau Lucia Cifarelli am Mikro verstärkt.
Musikalisch ist die Industrial Vergangenheit immer noch durch den konsequenten Einsatz von harten Gitarren erkennbar. Wenngleich heute tanzbarer und positiver EBM einen höheren Stellenwert als kalter Industrialsound einnimmt. Dennoch hat die Scheibe deutlich mehr zu bieten als diese Aspekte. ‚Airheads‘ zum Beispiel ist fast schon ein entspannter Alterna-Rocker mit Hitpotenzial. ‚Erlkonig‘ könnte den ein oder anderen Rammstein bzw. NDH Fan ansprechen und das nicht nur aufgrund der Verwendung deutscher Texte. Und ‚WW 2023‘ kommt als Electro-Ska Hymne gegen den Krieg aus den Boxen gerauscht.
KMFDM zeigen ein reifes und durchweg abwechslungsreiches Electroalbum mit „Let Go“. Da ich zwar Industrial mag, eher weniger Electro Bands verfolge, hat sich dennoch ein oft gehörtes Exotenalbum in meine Playlists eingenistet. Gelungen und irgendwie ist für jeden was zum Entdecken dabei.
Ingo Holzhäuser vergibt 7,5 von 10 Punkten