KERRY KING
Titel: FROM HELL I RISE
Label: REIGNING PHOENIX MUSIC
Spieldauer: 46:28 Minuten
VÖ: 17. Mai 2024
Kerry „Fucking“ King hat noch nicht genug. Nicht meine Aussage, aber das hat man in den letzten Jahren nach fast fünf Jahren Ende von Slayer immer wieder lesen dürfen. Und nun, viereinhalb Jahre nach dem finalen Liveauftritt der Totschläger in ihrer Heimatstadt legt Kerry sein Soloalbum auf. Personell sind Paul Bostaph (Drums), Phil Demmel (Guitars), Kyle Sanders (Bass) und Mark Osegueda (Vocals) nebst Herrn König mit am Start. Wie auch immer man zu dieser Veröffentlichung stehen mag, vielleicht sollte man sie sich auch einfach mal anhören um ein evidentes Urteil zu fällen.
Was Kerry und seine Mitstreitervhier in 13 Tracks kann ich meiner Meinung nach auch wirklich sehen lassen. Sicherlich hätten zwei bis drei Songs weniger der Scheibe mehr Griffigkeit gegeben aber von Langeweile ist hier kaum was zu merken. Und, auch da müssen wir uns nichts vormachen: KERRY KING lebt von Slayer. An vielen Stellen. Nicht immer. Aber oft. Es war so zu erwarten. Was hätten sich die Kritiker denn gewünscht? King macht Post Metal mit Deathcore Einflüssen und Prog? Kokolores!
Insofern ist somit auch die stilistische Frage weitestgehend geklärt. Und das passt auch in vielsamerweise für die handelnden Protagonisten. Osegueda singt überraschend hart, härter als bei Death Angel und folgt in vielen Belangen einem imaginär vorhandenen Tom Araya. Demmel (Ex-Vio-Lence, ex-Machine Head) kann an der Gitarre zu überzeugen und Bostaph weiß natürlich auch wo er hinschlagen muss. Auch wenn der Schlagzeugsound etwas platt und teilweise im eigenen Hall erstirbt.
KERRY KING bleibt stilistisch größtenteils im Fahrwasser der letzen 30 Jahre Slayer. Das heißt zum Einen, dass man durchaus modern zu Werke geht und sich in vielen Songs Anleihen an Platten wie God hates us all, Divine Intervention oder Diabolus in Musica oder den letzten beiden Scheiben. Auch wenn das ein oder andere Solo durchweg auf den Klassikern Platz gefunden hätte, bleiben Kerry und seine Mannschaft bei Slayer der 90er Jahre plus.
Insofern bleibt ein solides Album, das keine Überraschung bietet und sicherlich nicht zum Genreklassiker avancieren wird. Für mich hätten zehn Songs durchaus gereicht um eine höhere Durchschlagskraft zu erzeugen. Und ich glaube, dass Osegueda an einigen Stellen über seinen eigenen Grenzen gegrölt hat. Soundtechnisch hätte ich mir das auch noch etwas kompakter vorstellen können und somit verbleiben 7,5 von 10 Punkten für Kerry und seine Crew.
Ingo Holzhäuser vergibt 7,5 von 10 Punkten