KARI RUESLÅTTEN
Titel: SØRGEKÅPE
Label: SPINDELSINN RECORDINGS
Spieldauer: 35:41 Minuten
Ich erspare dem geneigten Leser jedweden unangebrachten Witz über mögliche Übersetzungen des Albumtitels ins Deutsche. Jedenfalls zeigt dieser an, dass sich KARI RUESLÅTTEN erstmals seit 1997 wieder auf ihre Muttersprache besinnt. Ihre Texte sind diesmal in kurze, noch mehr als sonst an Meditationen erinnernde Songs gepackt; beschwingte Frühlingsvesper wie „Svever“ oder „Alt Brenner Nå“ belieben die Ausnahme, herbstlich-warm und auch aufgrund der minimalistischen Instrumentierung etwas spröde tönen die meisten Kompositionen („Savn“), eine Art Norwegian Indian Summer, bei dem im abschließenden Kurzepos „Storefjell“ der Winter anklopft. Schlechte Zeiten für Schmetterlinge zwar, sehr gute jedoch für Freunde reduzierter, hochemotionaler Musik, meines Erachtens mit einem wohltuenden Iota weniger Esoterik als sonst vorgetragen. Die reduzierte, minimalistische Form steht der hochbegabten Musikerin in wie „Månen Lyser Ned“ definitiv gut zu Gesicht.
Patrick Müller vergibt 8 von 10 Punkten