KARDINAL SIN – S.A.L.I.G.I.A.

KARDINAL SIN

Titel: S.A.L.I.G.I.A.

Label: MASSACRE RECORDS

Spieldauer: 47:57 Minuten

VÖ: 24. Februar 2023

Die schwedisch-finnische Formation KARDINAL SIN offeriert uns die dritte Langrille (oder das Zweitwerk, je nachdem, ob man das selbstbetitelte Debüt als vollwertiges Album betrachtet) seit der Bandgründung im Jahr 2014. “S.A.L.I.G.I.A.“ bietet melodischen Heavy/Power Metal mit in Teilen leichten symphonischen und progressiven Anteilen.

Die Band beweist ein Händchen für ausladende Melodien mit ein wenig Theatralik und mitreißendes, abwechslungsreiches Songwriting. Die komplexen, ausgefeilten Songs und Arrangements strotzen darüber hinaus vor Power, Dynamik und Eingängigkeit.

Das beweist direkt der packende, vorab ausgekoppelte Opener `They Crashed In The Storm´. Viele der enthaltenen Songs sind geradlinige, energiegeladene Rocker, in die das ein oder andere packende Solo und auch dann und wann überraschend aggressivere Vokals eingebaut werden.

So entstehen melodische Ohrwürmer wie das mega-eingängige mit einem kompakten Gitarrensolo ausgestattete `Reveal The Sinners Soul´ sowie das temperamentvolle `Devastation´. Anderen Stücke der Scheibe gelingt es jedoch spielend, hier noch einen drauf zu setzen.

Hier seien zuerst die grandiose Single `Siege Of Jerusalem`, ein flottes, metallisches Duett mit der schwedischen Sängerin Ellinor `Hellinor´ Asp, sowie der epische Titelsong des Silberlings genannt. Dieser erinnert in den Strophen musikalisch und von der Stimmung her an Ghost, um dann in einem hymnisch-bombastischen Chorus aufzugehen.

Das Ende der Fahnenstange ist aber auch hiermit noch lange nicht erreicht, denn KARDINAL SIN setzen dem Ganzen mit ihrer dreigeteilten “Wasteland Symphony“ die Krone auf. Die drei Teile sind die wohl ausgefeiltesten, stimmigsten Songs der Platte und glänzen mit Eingängigkeit, hymnische Refrains, mehrstimmigem Gesang/Chören, zurückhaltenden Orchestrierungen und intensiv-düsterer Atmosphäre sowie mit beinahe progressiver Keyboard- und Gitarrenarbeit und -soli.

Fazit: enorm facetten- und abwechslungsreicher und unterhaltsamer sowie musikalisch durchdachter und ausgewogener Silberling.

Michael Gaspar vergibt 9 von 10 Punkten