JUPITER CYCLOPS – AGE OF THE UFONAUT

Jupiter Cyclops - Age Of The Ufonaut

JUPITER CYCLOPS

Titel: AGE OF THE UFONAUT

Label: ROCKSHOTS RECORDS

Spieldauer: 40.51 Minuten

VÖ: 19. Juli 2024

„Age Of The Ufonaut“ ist das spannende offizielle (Quasi-)Debütalbum der 2019 gegründeten JUPITER CYCLOPS aus Phoenix/Arizona. „Quasi-Debüt“ deshalb, weil zumindest im Netz noch ein 2021er Veröffentlichung namens „Prophets, Prospectors & Madmen“ kursiert, die bereits die Hälfte der vorliegenden Songs in früheren, abgewandelten Versionen enthält.

Jupiter Cyclops

Auch wenn Titel und Cover erstmal klar auf „Stoner“ deuten lassen, spielen JUPITER CYCLOPS nur dezent stonernden oder psychedelischen, sondern meist eher kantigen bis groovigen Heavy Rock mit einigen Sabbath- und Purple-Vibes. Hörbare Einflüsse reichen von Orchid, Monster Magnet, Armored Saint und The Dead Daisies über alte Alice in Chains und Soundgarden bis hin zu neueren Diamond Head und Praying Mantis.

Wie die Faust aufs Auge passt dazu der ausdrucksstarke, gleichzeitig kernige wie melodische Gesang von Aaron Peltz, den man stimmlich grob irgendwo zwischen Layne Staley (Alice In Chains, R.I.P.), John Bush (Armored Saint), John Corabi (The Dead Daisies) und Orchid-Sänger Theo Mindell verorten kann.

Age Of The Ufonaut

„Age Of The Ufonaut“ startet gleich furios mit dem hymnischen Quasi-Titelsong ‚UFOnaut‘, das ohne Scheiss gleichermaßen auf den letzten Alben von Armored Saint als auch den Dead Daisies ein absoluter Hit gewesen wäre. Auch die unbarmherzig treibenden Groovemonster ‚Between Worlds‘ und ‚Doomed‘ überzeugen mit einem grandiosen Mix aus Armored Saint, Anthrax zu John-Bush-Zeiten und rockenden Soundgarden. Dazwischen erinnert das immer mehr eskalierende ‚Sinful Ways‘ mit seinen Sabbath- und einigen Danzig-Vibes an die besten Momente der Schweden Orchid und deren Hit „Capricorn“.

An diese vier Oberkracher kommen JUPITER CYCLOPS in der zweiten Albumhälfte qualitativ und spannungsmäßig leider gar nicht mehr ran. Eben dort finden wir die zu Beginn erwähnten vier älteren Songs, die auf „Prophets, Prospectors & Madmen“ mit einem stärker stonernden und psychedelischeren Sound noch ein etwas cooleres Flair erzeugt hatten. OK, zumindest ‚Down From The Inside‘  und ‚Way Down Below‘ rocken auch im neuen Soundgewand recht ordentlich, erreichen trotzdem niemals die Klasse der neueren Songs.

Fazit

Auch wenn die zweite Albumhälfte den Gesamteindruck klar schmälert: Allein die ersten vier Knaller sind den Kauf von „Age Of The Ufonaut“ absolut wert und hätten als eigene EP imho jetzt schon Klassiker-Potenzial. Wenn JUPITER CYCLOPS dieses Niveau in Sachen Songwriting und Intensität zukünftig nur halbwegs über volle Albumlänge halten können, werden wir noch viel Freude mit dieser Band haben.

Joe Nollek vergibt 8 von 10 Punkten