2019 schickten uns JOHN DIVA AND THE ROCKETS OF LOVE mit ihrem Debütalbum “Mama Said Rock Is Dead” in die 1980er Jahre zurück und brachten uns Hits wie ´Wild Life´, ´Lolita´ oder auch ´Long Legs in Leggings´ sowie ´Rocket Of Love´ und verbuchten Platz 24 in den deutschen Albumcharts. “American Amadeus” folgte 2021, bekam nicht ganz so gute Kritiken, konnte aber trotzdem auf Platz 40 charten. Am 17. März kommt Album Nummer drei der Glam/Hair Rocker und möchte den Fans die sorglosen Momente der 80er wieder in die Gegenwart bringen – denn jeder von uns kann ein bisschen mehr Leichtigkeit vertragen in diesen Tagen.

“The Big Easy” heißt das neue Werk der “US-Deutschen” und kommt über Steamhammer/SPV in verschiedenen Formaten in den Handel. Frontmann John Diva sagt in unserem Interview über “The Big Easy”:

Wie bei bisher jedem Album gehen wir ein paar Schritte weiter – “The Big Easy” ist das breite Grinsen, das dir der sonnige Fahrtwind auf dem Weg zum Strand ins Gesicht zaubert – allerdings unterlegt mit einem Heavy und Sexy Groove. Aber John Diva ist auf “The Big Easy” nicht nur Partymusik, es sind große Hymnen und Liebeserklärungen mit dabei. Im Zentrum standen große Geschichten und Songs, die auch auf Akustik-Gitarren funktionieren können; trotzdem lassen wir es krachen, mit ´God Made Radio´ ebenso wie mit ´Thunder´ und dem Titeltrack ´The Big Easy´. 

Die erste Single ´God Made Radio´ wurde im Stadion des MSV Duisburg aufgenommen und das in der Halbzeit des Spiels Rhine Fire – Frankfurt Galaxy, die ein Football-Match im Rahmen der European-League-of-Football austrugen. Der Song ist als Verbeugung vor allen Rock-Radiosendern, die Fans und Bands erfolgreich durch die Corona Pandemie gebracht haben, gedacht.

“Das Stück ist ein Dankeschön an alle Stationen, die auch Newcomer spielen und alles geben, um dem Einheitsbrei ein Schnippchen zu schlagen”, erklärt Gitarrist Snake Rocket. “An alle, die sich nicht damit zufriedengeben, den Zuhörern nur ihre Ear Candys fortzusetzen, sondern auch auf neue Musik aufmerksam machen.”

Weitere Singleauskopplungen waren bisher der Leichtigkeit vermittelnde und eingängige Titeltrack ´The Big Easy´ und das lockere ´Runaway Train´. Wie die weiteren Songs auf “The Big Easy” klingen, dass nur sechs Monate von der ersten Song-Idee bis zum fertigen Album brauchte, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

Das „Wohlfühl“ Intro ´California Rhapsody´ eröffnet den Longplayer und wird gefolgt vom Titeltrack ´The Big Easy´ der unter anderem die Botschaft “Make Love great again” für uns parat hat. Dem “Football-Song” ´God Made Radio´, der nicht nur mir sondern auch vielen Fans im Stadion in Duisburg gefallen hat (beim MSV gibts ja nicht viel zu lachen derzeit), folgt ´Runaway Train´, über dass wir oben schon gesprochen haben. ´Thunder´ kommt live mit Sicherheit gut an und wird dann auch (hoffentlich) druckvoller gespielt werden, denn “thundermäßig” schlägt der Song leider nicht ein. Knackig und hymnischer ist dann wieder ´Believe´, der trübe Tage und Stimmungen heller beziehungsweise besser machen kann.

Die zweite Halbzeit startet mit ´Back In The Days´, dass uns (leider nur musikalisch und nicht tatsächlich) zurück in die 80er bringt, aber wofür gibt es die Repeat-Taste? Genau, dafür, diesen schönen Song immer wieder hören und von damals träumen zu können, als man die erste Liebe traf oder Feuer unter freiem Himmel machte und nachts die Sterne beobachtete mit Menschen, die einem wichtig waren. Keine schnelle Nummer, sondern eine Ballade steckt hinter ´Hit And Run´. ´Boys Don’t Play With Dolls´ – “but i like it”, so geht’s im Song weiter und soll dem Genretypischen Sexismus eine Absage erteilen, denn “Bei uns ist jeder willkommen und wird wertgeschätzt”, so Frontmann John Diva. Das letzte Drittel von “The Big Easy” wird durch ´The Limit Is The Sky´ rockig eröffnet, mit einem Gruß nach Capri / Italien im Song ´Capri Style´ fortgesetzt und mit dem emotionalen ´Wild At Heart´ beendet.

Mit den vorab veröffentlichten Singles wecken JOHN DIVA AND THE ROCKETS OF LOVE die Hoffnung auf ein richtig grantatenmäßiges Rock Album mit der DNA aus den 80er Jahren, als Bon Jovi noch “Bad Medicine” gewesen ist oder Mötley Crüe mit “Looks That Kill” ihre Fans begeisterten. Leider ist “The Big Easy” in Teilen glatt, ohne Ecken und Kanten. Neben den angesprochenen Singles machen mir ´Back In The Days´, ´Believe´ und auch ´The Limit Is The Sky´ Spaß, die man sich gut bei eiber Party reinziehen kann. Das man Statements gegen Sexismus setzt und dem Radio huldigt, dass in der Pandemie tatsächlich eine Stütze war und gute Laune in schwerer Zeit vermittelte, finde ich toll. Die Party- und Livetauglichkeit der Tracks von “The Big Easy” möchte ich nicht in frage stellen, auch bei schönen Abenden in Sommernächten mit Freunden wird “The Big Easy” Spaß machen und Genrefans sollten sich das Album zulegen. Ich hätte ich mich über eine Schippe mehr Rock ́n ́ Roll gefreut, aber ich nehms Easy und freue mich auf einen Sommer mit dem passenden Soundtrack.

Tobi Stahl vergibt 7,5 von 10 Punkten

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