JOHAN KIHLBERG´S IMPERA – SPIRIT OF ALCHEMY

JOHAN KIHLBERG´S IMPERA

Titel: SPIRIT OF ALCHEMY

Label: AOR Heaven (Soulfood)

Spieldauer: 39:03 Minuten

Nachdem zur letzten Scheibe „Age Of Discovery“ (2018) im Hause IMPERA die Namensänderung in JOHAN KIHLBERG´S IMPERA vorgenommen worden war, wurde nun aktuell das Lineup gehörig durcheinander gewirbelt. Mastermind ist und bleibt der in Stockholm geborene Schlagzeuger Johan Kihlberg. Er versammelt nun jedoch mit Bassist John Levén (Europe), Drummer Snowy Shaw (King Diamond, Mercyful Fate, Ex-Sabaton), Gitarrist Lars Chriss (Lion´s Share) und Sänger Jonny Lindkvist (Nocturnal Rites) einen frischen, erneut hochkarätigen Viererpack renommierter und erfahrener Vertreter schwedischer Rockmusik um sich. Doch leider garantiert ein herausragendes Ensemble noch kein ebenso erstklassiges Ergebnis. Handwerklich-technisch ist das Resultat sicherlich über jeden Zweifel erhaben, aber die Kompositionen klingen insgesamt eher routiniert, denn kraftvoll und sind zu selten spannend oder gar mitreißend geraten. Stattdessen fehlen Dynamik und Magie anderer Genre-Outputs und die Songs und Melodien wirken austauschbar und die Produktion wenig zeitgemäß.

Mit dem Opener ‘Nothing Will Last’ und dem folgenden ‘Read It And Weep’ sind den fünf Schweden ganz gute, solide Rocksongs mit angenehmen Melodielinien und kurzen Soli gelungen. Zu meinem Favoriten hat sich jedoch das folgende, eingängige ‘All About You’ mit seinem kraftvollem Riffing und einem packenden Chorus gemausert. SPIRIT OF ALCHEMY wird als das bisher härteste Album der Bandgeschichte angepriesen, was man wirklich ausschließlich im ansonsten eher soften AOR-Kontext der Supergroup verstehen darf. Die anschließenden ‘When Souls Collide’ und ‘In Heaven’ bedienen sich dann auch tatsächlich deutlich robusterer Leads, die sich jedoch mit ruhigen, teils proggigen, teils nahezu balladesken Passagen abwechseln. Bei ‘Lost Your Life To Rock’n’Roll’ wird es dann auch nicht mehr härter, dafür aber ziemlich flott, auch die Doublebass kommt zu ihrem Einsatz. Der hymnische Refrain im Status-Quo-Stil sorgt in Verbindung mit der eingängigen Melodie dafür, dass die Nummer zum zweiten kleinen Highlight der Platte avanciert. Währenddessen bewegen sich ‘What Will Be Will Be’ und ‘No’ wieder im Niemandsland durchschnittlichen Classic Rocks. Zu guter Letzt sorgt das instrumentale ‘Battle‘ für Erstaunen. Ein atmosphärisch-monumentales Stück Filmsoundtrackmusik ohne jegliche erkennbare inhaltliche und stilistische Bindung zum Rest des Albums.

Michael Gaspar vergibt 6 von 10 Punkten