JOEL HOEKSTRA’S 13 – RUNNING GAMES

JOEL HOEKSTRA'S 13

Titel: RUNNING GAMES

Label: FRONTIERS

Spieldauer: 54:00 Minuten

Alleine bei der Besetzungsliste von JOEL HOEKSTRA’S 13 wird dem normalen Fan schwindelig, denn der WHITESANKE Gitarrist hat ein echtes All-Star Line Up auf seinem Album versammelt. Russell Allen (Symphony X, Adrenaline Mob) als Leadsänger, Vinny Appice (ex-Black Sabbath, DIO) an den Drums, Tony Franklin (ex-The Firm, Blue Murder) bedient den Viersaiter,  Derek Sherinian (Sons Of Apollo, Dream Theater, Black Country Communion) spielt Keyboards und Jeff Scott Soto ist sich nicht zu Schade die Backing Vocals zu übernehmen. Als wäre das alles noch nicht genug hat “Running Games“ auch noch eine Gästeliste von Toto bis Evanescence aufzubieten. Meine Herren! Nur bei all dem versammelten Ruhm sind die Erwartungen entsprechend groß bis riesig.

Musikalität und außerordentliche Fähigkeiten an der Gitarre wird JOEL HOEKSTRA wohl niemand absprechen, bleibt nur noch die Frage zu klären, ob sich das alles auch in seinem  Songwriting auf dem zweiten Album niederschlägt. Erwartungsgemäß sind die zwölf Songs im Bereich des 70er und stärker noch im 80er Classic Hard Rock beheimatet und, um nicht ausschließlich Nostalgie zu verbreiten, auch mit der nötigen Power der 2020er ausgestattet.

Bereits die vorab ausgekoppelten Singles ‘Hard To Say Goodbye‘ und der, an  Journey erinnernde, Opener ‘Finish Line‘ zeugen von der Qualität des Songmaterials. Arena Rock, nannte man so etwas früher mal. Aber auch Blues-basierte (natürlich) Whitesnake-lastige Songs wie ‘Heart Attack‘ sind auf “Running Games“ vorhanden und selbst etwas aggressivere Tracks lassen sich finden. ‘Cried Enough For You‘ erinnert phasenweise sogar an DIOmäßigen Metal. Scharfe Riffs ein fette Rythmus-Sektion, prägen viele Songs ebenso wie Chöre und Keyboards auf der anderen Seite. Natürlich gibt es auch Gitarrensoli zuhauf, sodass auch Gitarrenfreaks auf ihre Kosten kommen können. Charakteristisch und die verbindende Klammer aller Songs ist, dass sie trotz der Verschiedenheit, doch der Gattung „große Hard Rock Hymnen“ angehören. Wobei, auch wenn hier vieles wirklich Gutes zusammenkommt, sind einige Songs für mich einfach nicht zwingend, haben zu wenig eigens Gesicht oder eben das eine packende Element, das diese Musik unbedingt braucht. Vielleicht wären hier zwei, drei Songs weniger im Ergebnis sogar mehr gewesen.

Sven Bernhardt vergibt 7 von 10 Punkten