Die vierköpfige Heavy/Speed Metal Band JET JAGUAR aus Mexiko hat eine gute Dekade auf dem Buckel und gilt zurecht als äußerst talentierter Metal-Newcomer. Personalwechsel, die schwierigen Jahre des Lockdowns und ein schwerer Verkehrsunfall im Herbst 2024 während ihrer Tour mit Anvil haben die Truppe gestählt und zusammengeschweißt.

Die jetzige Veröffentlichung ihres zweiten Studioalbums „Severance“ beweist Leidenschaft, Reife und Durchhaltevermögen und untermauert musikalisch den Ruf als ambitionierte, frische Metal-Formation. Die neuen Songs zeigen sowohl eine Weiterentwicklung als auch traditionelle metallische Zutaten wie Shredder-Gitarren, technische Klasse und vielleicht die einschneidenste Neuerung:  die Verpflichtung von Sänger Raiden Lozenthall.

Die markante Stimme des neuen Frontmanns sorgt für Tiefe, Ausdrucksstärke und viel Power und mit einer großen Bandbreite und Flexibilität von melodisch bis aggressiv für ein variantenreicheres Songwriting. Zudem beherrscht dieser auch das Gitarrenspiel, was auch live noch mehr Variabilität ermöglicht.

Schon die drei Vorabsingles hauen den Hörer um: `Eternal Light´ ist flotter Metal mit markantem Riff und virtuosen Soli. Das groovige `Fool´s Paradise´ mit kritischem Text über internationale Politik glänzt ebenso wie das komplexe, mit flottem Doublebass versehene `Mach 10´.

Auch das eher modern hardrockige `Severance´ und das vielschichtige `Anthropocene´, welches mit akustischem Beginn, Steigerung und flottem Finale überzeugt, bleiben in bester Erinnerung. Mit dem instrumentalen `Hollow Drive´ und dem düster-atmosphärischen, mächtige US Metal Vibes atmende `Evil Within´ sind zwei Remixe von Singles aus den Jahren 2023 und 2024 ebenfalls prominent vertreten.

Und auch die beiden Bonustracks haben es in sich. Das schnelle, hymnische `Call Of The Fight´ beginnt mit einem knackigen Gitarrensolo und endet mit üppigen Ohoho-Chören, während, das abschließende `Hunter´ dem Songtitel entsprechend mit viel Tempo und einigem an Aggressivität daherkommt.

Großartiger, ausgeglichener, temporeicher Silberling einer vielversprechenden Band mit zeitgemäßem Oldschool Sound!

Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten

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