JENNER – PROVE THEM WRONG

JENNER

Titel: PROVE THEM WRONG

Label: Fighter Records

Spieldauer: 44:36 Minuten

VÖ: 24. Januar 2024

Thrash aus Serbien? Da gibt es seit zuletzt mit Alitor und Quasarborn mindestens schon zwei tolle Bands, die auch ein weites stilistisches Feld abdecken. Reine Frauenbands im Thrash? Spätestens als die Damen von Nervosa den 7er Club in Mannheim zerlegten und mich umföhnten, war das auch nichts exotisches mehr.

Mit JENNER werden beide Traditionen fortgeführt. Mit Unterschieden zu genannten Beispielen. Etwa im Vergleich zu Quasarborn agiert das Damentrio etwas weniger technisch. Und im Vergleich mit Nervosa bewegen sich JENNER doch im eher melodischen Bereich. Da ist das brasilianische Trio doch weitaus weniger subtil, weit rüpeliger. Da schlagen die Serbinnen doch eher in eine andere Richtung aus. Florett statt Keule. Ein ´Born Something More´ etwa ist schon fast melodischer Heavy Metal. Wenn der Begriff nicht mit Freedom Call so verwässert wäre, würde ich es hier Power Metal nennen. Damit klappern die Damen Aleksandra Stamenković (Vocals & Guitars), Anja Mirković (Bass) und Selena Simić (Drums) ein Terrain ab, in dem sich Annihilator mit „Set The World On Fire“ sehr überzeugend wohl fühlten. Der endgültige Beweis erfolgt mit ´I Saw It All Clear´, mit dem sie Doro beweisen, wie das geht mit den Gefühlen.

Andererseits, ganz klar, ´´Never Say Die´ und ´Laws Of The Weak´ sind echte Bretter, die ein allgemeines Ausrasten im Pulk hervorrufen dürften. Jetzt lasst und also hingehen, JENNER an die Hand nehmen und dafür sorgen, dass sie dem Untergrund entweichen können und ihre Musik weit in die Lande tragen. Denn Erstens sollte es nicht wieder sieben Jahre dauern, bis dann das dritte Album erscheint. Und zweitens, solch Songperlen, wie sich hier finden, danach dürfte sich manch andere etablierte Band sehnen.

Mario Wolski vergibt 9 von 10 Punkten