JEFF SCOTT SOTO – THE DUETS COLLECTION VOL. 1

JEFF SCOTT SOTO

Titel: THE DUETS COLLECTION VOL. 1

Label: FRONTIERS MUSIC

Spieldauer: 46:30 Minuten

Nach unzähligen Produktionen durch Corona zur Einstellung aller Touraktivitäten gezwungen, beschloss auch der US-Sänger JEFF SCOTT SOTO die Zeit für ein ganz besonderes Projekt zu nutzen. Nicht bloß eine schnöde, weitere Solo-Scheibe sollte es sein, sondern ein Tribut an besondere Songs seiner Karriere, gewissermaßen eine Retrospektive seines musikalischen Schaffens in den vergangenen gut 35 Jahren, in Form von Duetten mit bekannten und befreundeten Sangeskollegen.

Und so nahm er mit seinen Freunden Jorge Salan, Howie Simon, Leo Mancini (Gitarren), Tony Dickinson (Bass) und Edu Cominato (Drums) und tatkräftiger, talentierter, teilweise sehr prominenter, gesanglicher Unterstützung zwölf Tracks als Duette für “The Duets Collection Vol. 1“ neu auf.

Dabei gehen seine Stationen von den Malmsteen-Anfängen über Talisman, Eyes und Soul Sirkus bis zu Humanimal und Axel Rudi Pell sowie zwei eigenen Songs. Bemerkenswert, dass bei dieser Aufzählung und Compilation so herausragende Stationen wie Journey, W.E.T., Takara, TSO und die aktuelle Mitgliedschaft bei Sons of Apollo nicht einmal Berücksichtigung fanden.

Mit dem fulminanten, eingängigen Opener ‚Livin‘ The Life‘ gemeinsam Erik Martensson (Eclipse, W.E.T.) geht es direkt fantastisch im Stil von Bon Jovi und Mötley Crüe los. Der Song stammt aus dem Soundtrack zu „Rock Star“, in dem Mark Wahlberg den Musiker Chris Cole verkörpert, dem Soto 2001 seine Stimme lieh.

Herausragend ebenfalls das unterstützt von Eric Martin (Mr. Big) performte ‚Mysterious‚ (Talisman), da sich dessen doch recht hohe Stimme perfekt mit Soto’s doch eher dunklen Timbre ergänzt und der Nummer enorme Dynamik und Spannung verleiht.

Weitere Favoriten und Anspieltipps sind der grandiose Ohrwurm ‚I’ll Be Waiting‚ (Talisman) mit Alirio Netto (Shaman) und das durch Rhythmik und („Sprech-„)Gesang von Renan Zonta (Electric Mob) fast ein wenig an die Red Hot Chili Peppers erinnernde ‚Colour My XTC‘. Doch hier jagt ein Hochkaräter den nächsten und dass drei Talisman-Songs ausgewählt wurden, ist daher purer Zufall,da eine Sache des persönlichen Geschmacks.

Die weiteren Einträge auf der namhaften Gästeliste lauten Dino Jelusick (Animal Drive, Dirty Shirley), Johnny Gioeli (Hardline), Deen Castronovo (Revolution Saints), Nathan James (Inglorious), Russell Allen (Symphony X), Mats Leven (Candlemass, TSO) sowie BJ (Spektra, SOTO).

Die hohe musikalische Qualität aller Beteiligten, die perfekte Umsetzung und die phänomenale Songauswahl machen “The Duets Collection Vol. 1“ zu einer großartigen, von vorne bis hinten enorm unterhaltsamen Scheibe. Sehr, sehr gerne mehr, davon, aber der schier unerschöpfliche Fundus an Inspirationsquellen und das „Vol. 1“ im Titel der CD machen schon heute durchaus berechtigte Hoffnung auf eine Fortsetzung.

Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten