IVORY TOWER
Titel: HEAVY RAIN
Label: Massacre Records
Spieldauer: 58:16 Minuten
VÖ: 29. März 2024
Das selbstbetitelte Erstlingswerk “Ivory Tower” wurde 1998 veröffentlicht und markierte den Startschuss für vier weitere Alben der sechs Männer aus Kiel, die am 29. März 2024 Album #5 veröffentlichen, dass sie auf den Namen “Heavy Rain” tauften. IVORY TOWER sind Lord Francis Soto (Vocals), Sven Böge (Gitarre), Björn Bombach (Bass), Frankey Fasold (Keys) und Thorsten Thrunke (Drums). Fans der Band wissen bereits, dass “Heavy Rain” nicht nur das fünfte Prog Power Metal Album unter der Flagge des Elfenbeinturms ist, sondern auch das Albumdebüt von Lord Francis Soto, der seit 2021 das Mikro schwingt. Als Produzenten für “Heavy Rain” treten IVORY TOWER höchstselbst auf, für den Mix konnten die Nordmänner Jens Bogren & Alexander Backlund gewinnen, die in den Fascination Street Studios einen geilen Job machen und das nicht nur im Fall von IVORY TOWER. Das Mastering fand am gleichen Ort statt, nur war Tony Lindgren dafür zuständig. Das Coverart, dass auf den ersten Blick wie Sarumans Homebase aussieht, stammt aus der Feder von Frankey Efef-Media. Ein bisschen schade ist die Tatsache, dass “Heavy Rain” nur im Digipak und in digitaler Form veröffentlicht wird, denn dieses atmosphärische Coverart würde jeder Plattensammlung gut stehen.
´Black Rain´ startet mit ruhigen Gitarren, um dann druckvoller zu werden. Lyrisch geht es im Opener darum, seine Position zu behaupten und für seine Ziele zu kämpfen, auch wenn dunkle Wolken aufziehen, die schwarzen Regen herabfallen lassen. Gitarre und Schlagzeug geben Vollgas in ´Holy War´, was die Headbanger unter uns erfreuen wird und mit schweren Beats geht es auch während ´Never` zur Sache, einem emotionalen Track über Verlust und Tod. Lyrisch sehr gelungen ist ´The Destination´, ein “Mutmach”-Song, der den Ratschlag parat hat, dass man niemals ohne eine Destination, ohne ein Ziel, weggehen und nicht zurückschauen soll. Während der fast sieben Minuten kann man sich immer wieder in den starken Instrumental Parts verlieren, die bis hierher und im weiteren Verlauf von “Heavy Rain” nach einer Instrumental Bonus CD schreien. Für ´60 Seconds´ gibts ein Lyric Video auf YouTube, da dieser Song als Single ausgekoppelt wurde und auch ein Blick in die Kommentarspalte lohnt sich, denn dort gibts jede Menge Lob für den Song. Richtig Heavy gehen IVORY TOWER während des kämpferischen ´Heavy Ride´ ans Werk und während ´Recover´und auch schon beim Opener ´Black Rain´ ist Florian Tabbert an den Drums zu hören. Schon als ich den Namen ´Monster` auf der Trackliste sah, hatte ich eine Vorahnung, um was es gehen könnte und es ist tatsächlich das Monster namens „Depression“ das Thema des Songs, der mit einem erneut starken instrumentalen Teil auf euch wartet. In der Lyrik von ´Voices´ und ´The Tear´, die mit den Themen depressive Stimmung oder Depression schon connecten, werden sich einige von euch wiederfinden – wie schon während ´Monster´ und an dieser Stelle sei gesagt: Wer Hilfe braucht und alleine nicht mehr zurechtkommt, der soll sich bitte an Menschen wenden, die Hilfe anbieten. ´The Tear´ ist der letzte Song auf “Heavy Rain” und schließt das fünfte Studioalbum von IVORY TOWER so stark ab, wie es mit ´Black Rain´ angefangen hat.
Beginnen möchte ich mein Fazit mit einem Lob für Lord Francis Soto, der seit 2021 dabei ist, drei Jahre auf sein Albumdebüt warten musste und uns jetzt mit seiner kernigen Reibeisenstimme verwöhnt, die perfekt zum rauen Norden, der Herkunft von IVORY TOWER passt. Die Kieler sind zwar nicht sehr abwechslungsreich während der gut 58 Minuten Spielzeit von “Heavy Rain”, dafür spielen sie auf konstant gutem bis sehr gutem Niveau und machen mit ihren intelligenten, motivierenden und nachdenklichen Texten richtig viel Spaß. Man spürt, dass bei IVORY TOWER Musiker am Werk sind, die wissen, was sie tun und die ein reifes Album bei Massacre Records raushauen, von dessen Lyrik auch jüngere Menschen zehren können.
Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten