ISOLE
Titel: ANESIDORA
Label: HAMMERHEART
Spieldauer: 46:00 Minuten
VÖ: 10.März2023
Mit „Anesidora“ legen ISOLE bereits ihr achtes Studioalbum vor, was in Anbetracht des anstehenden 20. Bandjubiläums zunächst gar nicht so viele zu sein scheinen. Bedenkt man jedoch, dass große Teile der Band gleichzeitig mit Ereb Altor noch mehr Eisen geschmiedet haben, kommt man ungefähr auf eine Veröffentlichung pro Jahr, was ziemlich beeindruckend ist. Leider sind Isole mittlerweile ein wenig im Schatten ihrer Bruderband abgetaucht, dabei gehören die Schweden nach wie vor zur internationalen Speerspitze des epischen Doom Metal und sind in einem Atemzug mit US-Genregrößen wie Solitude Aeturnus, While Heaven Wept und Orodruin zu nennen, von denen ja leider nur noch letztgenannte aktiv sind.
Wie schon auf seinem Vorgänger „Dystopia“ befinden sich auf „Anesidora“ sieben Stücke. Die Jungs haben sich auf eine Songlänge zwischen sechs und sieben Minuten eingeschossen, wobei diesmal zwei Ausreißer zu verzeichnen sind: Der zweite Track ‚Forgive Me‘ ist eine wunderschöne, etwas kürzer geratene Halbballade, während ‚In Abundance‘ mit fast acht Minuten fast schon als Longtrack durchgeht. Was alle Songs eint, ist ihre unglaubliche Erhabenheit, welche vor allem durch die mächtigen Riffs und den Klargesang der beiden Gitarristen Daniel und Crister erzeugt wird. Bassist Jimmy schaltet sich nur noch selten wie in ‚Twisted Games‘ mit seinen Growls ein.
Unterm Strich also ein typisches ISOLE-Album, das niemanden enttäuschen aber auch keinen überraschen wird. Wären alle Stücke so überragend, wie der vorab veröffentlichte Opener ‚The Songs Of The Whales‘ würden wir wahrscheinlich vom Doom-Album des Jahres sprechen. So reiht „Anesidora“ sich eher im Mittelfeld des hochkarätigen Backkatalogs der Band ein.
Alex Fähnrich vergibt 8,5 von 10 Punkten