Zunächst muss ich mal zu geben, dass der letzte Longplayer der Truppe aus Bergkamen-South-Central bei mir nen Tacken zu schlecht weg gekommen ist, was ich beim wiederholten Hören des Silberlings fest stellen musste. „Final Journey“ hätte durchaus nen halben oder auch ganzen Punkt mehr bekommen können. Anyway, wenden wir uns also dem aktuellen Eisen „Second To None“ der auffällig IS LOVE ALIVE? betitelten Doomstern zu. Die Kapelle hat die St. Vitus Distortion und Wahwah Einflüsse etwas zurück geschraubt und durch vermehrte traditionelle Doom Einflüsse ergänzt, was hervorragend zu den Vocals von Anne Brandenburg passt. Auch das Songwriting hat noch ein wenig zugelegt. Schon der fette, temporeiche Einstieg in „Follow The Smoke“ überrascht und wechselt dann in ein rockiges, grooviges Mid Tempo. Das schön doomende, schon vom Demo bekannte, überarbeitete, „Social Jetlag“ macht da gekonnt weiter. Weitere Highlights des Silberlings sind das groovig beginnende, dann melancholische und zum Ende hin fast treibende „Cooptation“ und das gleichfall groovende, schleppende „Narcistic Illusion“. Aus dem gleichen Holz geschnitzt ist „Third Eye“, hier gibt es zudem noch einige schöne epische Momente. Zum Abschluß gibt es noch das abwechslungsreiche, mit einem coolen Jethro Tull Part versehene „Narcotic Sleep“. Auf dem aktuellen Album passen Instrumentierung, der erdige Sound und die coolen Vocals richtig gut zusammen und machen den aktuellen Dreher nochmals stärker als den direkten Vorgänger. Das hier noch kein Label angebissen hat, ist eigentlich ein Wunder. Macht nicht den gleichen Fehler, unterstützt die Underground Doomer und schlagt zu unter islovealive.bandcamp.com. Haarscharf an den neun Punkten vorbei gibt es hier fette achteinhalb Punkte aus Waltrop-City.

Ludwig Lücker vergibt 8,5 von 10 Punkten

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